Review: Canon (n)FD 85mm f1.2 L

Deutsche Textversion / 

English text version (sorry for errors, no native english speaker)

 

 

28.11.2024

 

Was könnte es passenderes geben, um meinen 85. Objektivtest "zu feiern" als einen Test eines der bekanntesten hochlichtstarken 85mm-Objektive aller Zeiten, des 

 

Canon (n)FD 85mm f1.2 L

 

?

 

Und so freut es mich sehr, euch dieses Objektiv sehr intensiv vorstellen zu können.

 

Erschienen im Jahr 1980, folgte es direkt auf seinen Vorgänger mit der gleichen optischen Rechnung, das legendäre Canon FD 85mm f1.2 S.S.C. Aspherical.

 

Mit der Einführung der neuen Verriegelungsmechanik, die "nFD" genannt wird, um sie von der vorherigen Chrom-Schraubring-Bajonettmechanik ("Breechlock") zu unterscheiden, stellte Canon fast alle seiner Objektive auf ein leichteres, mehr Kunststoffteile beinhaltendes Fassungsdesign um.

 

Bei den meisten Canon FD-Objektiven bedeutete dies (siehe auch hier: Canon FD 55mm f1.2 Aspherical  und Canon nFD 50mm f1.2 L) auch ein komplettes optisches Redesign, um nicht nur ein leichteres, sondern auch ein kompakteres Objektiv zu bekommen. 

 

Dieser Schritt wurde in dieser Form beim hier vorgestellten Canon nFD 85mm f1.2 L NICHT vollzogen. Das optische System des Vorgängerobjektives blieb unangetastet, lediglich bei der Blendenmechanik (8 statt vorher 9 Blendanlamellen) und beim Fassungsdesign wurde der Schritt "in die Neuzeit" vollzogen. 

 

Einige technische Daten:

 

- Blende: von f1.2 bis f16, 8 Blendenlamellen

- Optisches Design: 8 Elemente in 6 Gruppen, 1 asphärische Linse , Floating Elements

- Länge: 71mm

- Gewicht: 680g

- Filtergewinde: 72mm

- Naheinstellgrenze: 90cm

 

Und so sieht das schöne Objektiv aus:

 

 

28.11.2024

 

What could be more fitting to "celebrate" my 85th lens test than a test of one of the most famous high-speed 85mm lenses of all time, the 

 

Canon (n)FD 85mm f1.2 L

 

?

 

And so I am very pleased to be able to introduce this lens to you in great detail.

 

Released in 1980, it directly followed its predecessor with the same optical calculation, the legendary Canon FD 85mm f1.2 SSC Aspherical.

 

With the introduction of the new locking mechanism, called "nFD" to distinguish it from the previous chrome screw ring bayonet mechanism ("Breechlock"), Canon switched almost all of its lenses to a lighter outer design containing more plastic parts.

 

For most Canon FD lenses (see also here: Canon FD 55mm f1.2 Aspherical  and Canon nFD 50mm f1.2 L ) this also meant a complete optical redesign to not only get a lighter but also a more compact lens. 

 

This step was NOT taken in this form with the Canon nFD 85mm f1.2 L presented here. The optical system of the predecessor lens remained untouched, only the aperture mechanism (8 instead of the previous 9 aperture blades) and the hull design were brought "into the modern age". 

 

Some technical data:

 

- Aperture: from f1.2 to f16, 8 aperture blades

- Optical design: 8 elements in 6 groups, 1 aspherical lens, floating elements

- Length: 71mm

- Weight: 680g

- Filtergewinde: 72mm

- Height: 90cm

 

 

And this is what the beautiful lens looks like:

 

 

Das Objektiv hat eine normale Auszugsfokussierung, wird also umso länger, je weiter man in den Nahbereich scharfstellt:

 

The lens has a normal extension focusing, so it becomes longer the closer you focus:

 

 

Die einfachste Methode der Adaption ist ein handelsüblicher Adapter von Canon FD auf (in meinem Fall) Sony E-Mount. Diese Adapter sind für alle Systemkameraanschlüsse günstig bei den großen Handelsplattformen zu bekommen.  

 

Ich adaptiere die FD-Objektive mittels eines Helicoid-Adapters. Diese sind ebenfalls bei den großen Handelsplattformen erhältlich, z.B. wie in meinem Fall von Pixco, aber auch von anderen Anbietern.

Diese Helicoid- bzw. Macro-focusing- Adapter bieten den Vorteil, von unendlich bis in einen deutlich erweiterten Nahbereich fokussieren zu können.

 

Ihr seht diesen Adapter hier neben dem Objektiv - einmal in unendlich-Einstellung und einmal mit dem möglichen zusätzlichen Auszug in den Nahbereich:

 

The simplest method of adaptation is a standard Canon FD-adapter to (in my case) Sony E-Mount. These adapters are available cheaply for all system camera connections from the major trading platforms.  

 

I adapt the FD- lenses using a helicoid adapter. These are also available from the major trading platforms, for example from Pixco in my case, but also from other providers.

These helicoid or macro-focusing adapters offer the advantage of being able to focus from infinity to a significantly extended close range.

 

You can see this adapter here next to the lens - once in infinity setting and once with the possible additional extension into the close range:

 

 

Und so sieht das Objektiv fertig adaptiert an eine der Testkameras aus:

 

And this is what the lens looks like when fully adapted to one of the test cameras:

 

 

Die Kombination aus Objektiv, Adapter und Kamera fällt für ein lichtstarkes Portraitobjektiv  normal  lang aus, sie ist aber relativ frontlastig aufgrund der großen Frontlinse und dementsprechend viel Gewicht an der Objektivvorderseite.

 

Das Objektiv selbst hat die 4 Jahrzehnte gut überdauert, es hat äußerlich einige Gebrauchsspuren, anscheinend wurde es gerne und viel genutzt. Die Linsenelemente sind in gutem Zustand, und es gibt keinen Nebel oder ähnliches im Inneren.

 

Kameras für die Bilder dieses Tests waren die Sony Alpha 7III (Kleinbildformat, 24MP) und die Sony Alpha 7RIII (Kleinbildformat, 42MP).

Die analytischen Bilder zur Bildschärfe  sind alle mit der Sony Alpha 7RIII entstanden.

Die jeweils verwendete Kamera steht in den Bildunterschriften.

 

Alle Bilder sind im raw-Format aufgenommen worden und wurden in Lightroom entwickelt

 

 

The combination of lens, adapter and camera is of normal length for a fast portrait lens, but it is relatively front-heavy due to the large front lens and the corresponding amount of weight on the frontside of the lens.

 

The lens itself has survived the 4 decades well, it has some signs of wear on the outside, it seems to have been used a lot and with pleasure. The glass elements are in good condition and there is no fog or anything like that inside.

 

The cameras used for the images in this test were the Sony Alpha 7III (35mm format, 24MP) and the Sony Alpha 7RIII (35mm format, 42MP).

The analytical images for image sharpness were all taken with the Sony Alpha 7RIII.

The camera used is indicated in the captions.

 

All images were taken in raw format and developed in Lightroom.

 

Bildschärfe / Sharpness

Bei einem Objektiv wie dem Canon nFD 85mm f1.2 L mit Floating Elements ist es UNBEDINGT notwendig, ein ganz genau passendes Auflagemaß bei der Adaption zu gewährleisten.

Macht man dies nicht, ist vor allem die Schärfeleistung in den Bildecken und Bildrändern deutlich beeinträchtigt - wir reden hier nicht über Nuancen, sondern "Welten".

Hier bietet der verwendete Helicoid-Adapter einen unschätzbaren Vorteil. Im Gegensatz zu den immer minimal zu kurzen (um Temperaturschwankungen ausgleichen zu können!) handelsüblichen festen Adaptern (löbliche Ausnahme sind die sehr guten, aber auch sehr teuren Novoflex-Adapter),

kann man mit dem Helicoid-Adapter ein echtes Unendlich des Objektives erreichen:

Man stellt die Fokussierung des Objektives genau auf unendlich und dreht den Helicoid-Adapter, unter optischer Kontrolle mit maximaler Vergrößerung in der Kamera auf ein mehrere hundert Meter entferntes Ziel etwas aus, bis die maximale Schärfe erreicht ist und fixiert den Helicoid-Adapter in dieser Position. Dies habe ich vor allen Schärfetests in dieser Vorstellung so gemacht.

 

 

Ich habe eine Bildreihe zur Bewertung der Schärfe für euch angefertigt, bei der sowohl das Bildzentrum als auch die Bildecke in einer Schärfeebene liegen.

Fokuspunkt war die Markise des Hauses links der nach oben führenden Straße.

Das Haus in der rechten unteren Bildecke liegt auf der gleichen Höhe und somit in der gleichen Schärfeebene.

 

 

 

Die Blendenreihe zeigt die Werte f1.2 - f1.4 -  f2 - f2.8 - f4 - f5.6 - f8 - f11

 

 

With a lens like the Canon nFD 85mm f1.2 L with floating elements, it is ABSOLUTELY necessary to ensure a precisely fitting flange focal distance during adaptation.

If you don't do this, the sharpness in the corners and edges of the image is significantly impaired - we're not talking about nuances here, but "worlds of difference".

Here, the helicoid adapter used offers an invaluable advantage. In contrast to the commercially available fixed adapters, which are always slightly too short (in order to compensate for temperature fluctuations!) (a commendable exception are the very good, but also very expensive Novoflex adapters),

you can achieve a true infinity of the lens with the helicoid adapter:

You set the focus of the lens exactly to infinity and rotate the helicoid adapter slightly, under optical control with maximum magnification in the camera at a target several hundred meters away, until maximum sharpness is achieved and fix the helicoid adapter in this position. I did this before all the sharpness tests in this presentation.

 

 

I have created a series of images for you to evaluate sharpness, in which both the center and the corner of the image are in the same plane of focus.

The focal point was the awning of the house to the left of the road leading up.

The house in the lower right corner of the image is at the same height and therefore in the same plane of focus.

 

 

The aperture range shows the values f1.2 - f1.4 - f2 - f2.8 - f4 - f5.6 - f8 - f11

 

 

Die vom Objektiv verursachte Vignettierung ist bei Offenblende sichtbar, aber nicht extrem.

Bis  f2.8 wird sie schon deutlich gemildert,

ab f4 ist sie unkritisch.

 

Als nächstes folgen 100%-Vergrößerungen aus der Bildmitte vom Fokuspunkt,

in der gleichen Reihenfolge wie oben:

 

The vignetting caused by the lens is visible at wide apertures, but not extreme.

Up to f2.8 it is already significantly reduced,

from f4 onwards it is uncritical.

 

Next come 100% magnifications from the center of the focus point,

 in the same order as above:

 

 

Bei f1.2 ist die Schärfe in der Bildmitte bereits auf gutem bis sehr gutem Niveau, die Kontraste sind noch steigerungsfähig. Das Bild wird noch von chromatischen Aberrationen (in Form von Purple Fringing) und einem leichten Glow der sphärischen Aberration beeinträchtigt.

 

Bei f1.4 steigert sich nur die Kontrastleistung etwas.

 

Bei f2 sind  Glow und Farbfehler verschwunden.

Die Grundschärfe erreicht sehr gutes bis ausgezeichnetes Niveau, die Kontraste sind noch minimal steigerungsfähig.

 

Von f2.8 bis f11 sind Schärfe und Kontrast im Zentrum auf ausgezeichnetem Niveau.

 

 

 Auch aus der Bildecke oben rechts habe ich 100%-Vergrößerungen vorbereitet:

 

 

At f1.2, the sharpness in the center of the image is already at a good to very good level, but the contrast can still be improved. The image is still affected by chromatic aberrations (in the form of purple fringing) and a slight glow from spherical aberration.

 

At f1.4 only the contrast performance increases slightly.

 

At f2, glow and color errors have disappeared.

The basic sharpness reaches a very good to excellent level, the contrasts can still be improved slightly.

 

From f2.8 to f11, sharpness and contrast in the center are at an excellent level.

 

 

 

 I have also prepared 100% enlargements from the top right corner of the image:

 

In der Bildecke ist die Schärfeleistung etwas anders:

 

Bei f1.2 ist die Schärfe in der Bildecke nur auf ordentlichem Niveau, die Kontraste sind noch steigerungsfähig. Die Vignette dunkelt die Ecke ab und es sind vor allem deutliche chromatische Aberrationen zu sehen, die den Schärfeeindruck negativ beeinflussen..

 

Von f2 über f2.8 steigert sich das Niveau bis f4 stetig etwas, auch die Kontraste werden knackiger und die Vignette verschwindet. 

 

Bei f5.6 wird auch in der Ecke ein gutes bis sehr gutes Schärfeniveau erreicht, es verbleiben nur noch leichte chromatische Aberrationen. 

Bei f8 und f11 haben wir auch in der Ecke ein ausgezeichnetes Niveau erreicht.

 

Bei allen Vergrößerungen aus der Ecke sind deutlich sichtbare Spuren von lateralen chromatischen Aberrationen an den Kontrastkanten zu erkennen, z.B. an den Rahmen des Vordaches.

 

 

Zusammenfassend kann man sagen:

Bei Offenblende f1.2 ist das erweiterte Bildzentrum erstaunlicherweise bereits sehr gut, ab f2.8 ausgezeichnet scharf.

 

Randscharf ist das Objektiv ab f4,

ab f5.6 sind die Bildecken sehr gut, ab f8 hervorragend.

 

 

In the corner of the image the sharpness performance is slightly different:

 

At f1.2, the sharpness in the corner of the image is only at a reasonable level, the contrasts can still be improved. The vignette darkens the corner and, above all, there are clear chromatic aberrations that negatively affect the impression of sharpness.

 

From f2 to f2.8 the level increases steadily up to f4, the contrasts also become crisper and the vignette disappears. 

 

At f5.6, a good to very good level of sharpness is achieved even in the corners, with only slight chromatic aberrations remaining. 

At f8 and f11 we achieve an excellent  sharpness level in the corner.

 

At all corner magnifications, clearly visible traces of lateral chromatic aberrations are visible at the contrast edges, e.g. at the frames of the canopy.

 

 

Summary:

At an open aperture of f1.2, the extended image center is surprisingly already very good, and from f2.8 onwards it is excellently sharp.

 

The edges are sharp from f4 onwards,

 

from f5.6 onwards the image corners are very good, from f8 onwards they are excellent.

 

Portraits & People

Das Canon nFD 85mm f1.2 L ist aus meiner Sammlung für mich DAS hochlichtstarke 85mm-Objektiv für Personenaufnahmen.

Die sehr gute Schärfe am Fokuspunkt auf alle Distanzen (auch außerhalb der Bildmitte) und die gleichzeitig wunderschön samtige, weiche Hintergrunddarstellung lassen das Canon hier in meinen Augen aus der Masse der 85/90mm-Objektive der großen Hersteller herausstehen, von denen ich schon mit vielen gearbeitet habe.

Besonders die enorme Freistellung bei Halbkörperportraits hat es mir angetan - und hier gibt es auch dann die größten Renderingunterschiede zu vergleichbaren Objektiven mit einer Offenblende von "nur" f1.4 oder f1.8.

Mir persönlich sagt das Rendering auf alle Portraitdistanzen enorm zu - aber da das ein sehr subjektives Urteil ist, kann man hier natürlich gerne anderer Meinung sein.

 

Die folgende "Summer in the City" - Portraitserie mit Louise zeigt euch das Rendering auf die unterschiedlichen Distanzen von Kopf-und-Schulter-Portrait bis Ganzkörperportraits mit Kontext:

 

 

The Canon nFD 85mm f1.2 L is, for me, THE high-speed 85mm lens for portrait photography in my collection.

The very good sharpness at the focus point at all distances (even outside the center of the image) and the simultaneously beautifully velvety, soft background representation make the Canon stand out in my eyes from the mass of 85/90mm lenses from the major manufacturers, many of which I have worked with.

I particularly like the enormous amount of isolation in half-body portraits - and this is where you can see the biggest differences in rendering compared to comparable lenses with an aperture of "only" f1.4 or f1.8.

Personally, I really like the rendering at all portrait distances - but since this is a very subjective judgement, you are of course welcome to have a different opinion.

 

The following "Summer in the City" portrait series with Louise shows you the rendering at different distances from head-and-shoulder portraits to full-body portraits with context:

 

 

Neben den Bildern dieser Serie habe ich das Canon nFD 85mm f1.2 L in den letzten Jahren enorm oft für Aufnahmen meiner Familie an den unterschiedlichsten Orten und Jahreszeiten genutzt.

Sein Rendering hat mich dabei nie enttäuscht - ich mag es einfach.

 

Auf kürzere Motivabstände werden die Hintergründe aquarellhaft weich gezeichnet, fast egal wie weit sie hinter dem Motiv liegen.

Auf mittlere und weitere Distanzen werden die Hintergründe dann strukturierter und selten sieht man einen minimalen Swirl. Es gibt eine leichte Bildfeldwölbung, die Ecken "kommen einem etwas entgegen" und sind etwas weniger unscharf als die zentralen Bereiche. Mich persönlich stört das aber nicht und es ist mir auch nur in sehr wenigen Bildern überhaupt aufgefallen.

 

Alle folgenden Bilder sind bei Offenblende f1.2 entstanden:

 

In addition to the images in this series, I have used the Canon nFD 85mm f1.2 L a lot over the last few years to take pictures of my family in a variety of locations and seasons.

Its rendering has never disappointed me - I just like it.

 

At shorter subject distances, the backgrounds are drawn softly in a watercolor manner, almost regardless of how far they are behind the subject.

At medium and longer distances, the backgrounds become more structured and you rarely see a minimal swirl. There is a slight curvature of the image field, the corners "come towards you a little" and are a little less blurred than the central areas. Personally, this doesn't bother me and I only noticed it in very few images.

 

All of the following images were taken at an aperture of f1.2:

 

 

Hier nochmal zur genauen Renderinganalyse für euch die Annäherung ans Motiv bei gleichem Szenario (natürlich bei Offenblende f1.2):

 

Here again for a detailed rendering analysis for you the approach to the subject in the same scenario (of course at open aperture f1.2):

 

 

Aufpassen muss man mit dem Canon nFD 85mm f1.2 L wie mit allen lichtstarken Objektiven und entsprechend großen Frontlinsen bei Portraits im Gegenlicht.

Hier kann man sich alle möglichen Flares und Ghosts einfangen, aber auch das Ausmaß durch leichtes Umkomponieren beeinflussen.

Vor allem die Ringflares wie im ersten Beispielbild kann man sehr gut steuern und dorthin legen, wo man sie gerne haben möchte.

 

As with all fast lenses and correspondingly large front elements, you have to be careful with the Canon nFD 85mm f1.2 L when taking portraits in backlight.

Here you can capture all kinds of flares and ghosts, but also influence the extent by slightly recomposing.

Especially the ring flares like in the first example image can be controlled very well and placed where you want them.

 

 

Für mich persönlich ist das Canon nFD 85mm f1.2 L in der Summe seiner Eigenschaften (und Fehler!) mein First Pick, wenn ich ein hochlichtstarkes, manuelles 85/90mm -Objektiv benutzen möchte.

 

For me personally, the Canon nFD 85mm f1.2 L is, in terms of its features (and flaws!), my first pick if I want to use a high-speed, manual 85/90mm lens.

Rendering & Bokeh

Wenn es um das Hintergrundrendering geht, gibt es immer viele gegensätzliche Meinungen. 

Denn ob einem die Darstellung eines Objektives gefällt oder nicht, ist einfach Geschmackssache.

 

Der Eine möchte alles butterweich aufgelöst haben, der Andere mag es busy mit viel Outlining und Strukturen und/oder Swirl (und natürlich gibt es ganz viel zwischen diesen Extremen in der Mitte)...

 

Das Canon nFD 85mm f1.2 L  ist meist ein Vertreter der weichen, unaufgeregten Fraktion.

Die Hintergründe werden eigentlich immer schön weich und flächig aufgelöst, störende Strukturen gibt es nur extrem selten bei heftigen Lichtkontrasten. 

Die folgende Reihe zeigt die Entwicklung der Hintergrundunschärfe beim Abblenden.
Der Fokus lag auf der Schraube rechts im Bild, Distanz zu dieser war etwa 1,5 Meter.

Die Blendenwerte sind  f1.2 - f2 - f2.8 - f4 - f5.6 - f8:

 

When it comes to background rendering, there are always many conflicting opinions. 

Because whether you like the presentation of a lens or not is simply a matter of taste.

 

One person wants everything to be completely smooth, the other likes it busy with lots of outlining and structures and/or swirls (and of course there is a lot in between these extremes in the middle)...

 

The Canon nFD 85mm f1.2 L is mostly a representative of the soft, unexciting faction.

The backgrounds are actually always resolved beautifully softly and evenly; disturbing structures are only extremely rare in cases of strong light contrasts. 

The following series shows the development of background blur when stopping down.
The focus was on the screw on the right side of the picture, the distance to it was about 1.5 meters.

The aperture values are f1.2 - f2 - f2.8 - f4 - f5.6 - f8:

 

Bei f1.2 wird auf diese Distanz der Hintergrund fast aquarellhaft weich dargestellt mit nur vereinzelten Tupfen, die separat erkennbar sind. Beim Abblenden werden dann immer deutlicher die Strukturen erkennbar - aber auch diese verbleiben im Grundrendering weich bei sich immer weiter steigernder Tiefenschärfe.

 

Mein folgendes wiederkehrendes Bokehtestmotiv zeigt das gleiche Offenblendverhalten mehr als deutlich - der komplette Hintergrund mit all seinen Elementen ist weichgezeichnet, eine helle Reflektion zeichnet sich als Highlight etwas ab:

 

At f1.2, the background is rendered almost watercolor-like at this distance, with only a few dots that can be recognized separately. When stopping down, the structures become more and more clearly visible - but these also remain soft in the basic rendering with an ever-increasing depth of field.

 

My following recurring bokeh test motif shows the same open aperture behavior more than clearly - the entire background with all its elements is blurred, a bright reflection stands out as a highlight:

  

 

Um das Renderingverhalten an der Naheinstellgrenze von 90 cm zu illustrieren, habe ich die folgende Blendenreihe ( f1.2 - f2 - f2.8 - f4 - f5.6) vorbereitet:

 

To illustrate the rendering behavior at the closest focusing distance of 90 cm, I have prepared the following aperture series (f1.2 - f2 - f2.8 - f4 - f5.6):

 

 

Long Story short: schönes , weiches Hintergrundrendering bei allen Blendenwerten bei gleichzeitig zum Abblenden steigender Tiefenschärfe.

 

Gleiches zeigt auch die folgende Reihe bei f1.2, f2.8 und f5.6 - Distanz war etwas mehr als 1m:

 

 

Long story short: beautiful, soft background rendering at all aperture values with simultaneously increasing depth of field when stopping down.

 

The same is shown in the following series at f1.2, f2.8 and f5.6 - distance was a little more than 1m:

 

 

Um euch das Renderingverhalten bei Offenblende und auf mittleren Wert  f5.6 abgeblendet etwas zu illustrieren, habe ich folgende Bildpaare für euch fotografiert:

 

To illustrate the rendering behavior at open aperture and stopped down to a medium value of f5.6, I have photographed the following pairs of images for you:

 

 

Für mich immer sehr aufschlussreich sind Bildpaare mit unterschiedlicher Fokussierung vom gleichen Standpunkt aus. Sie geben auch Auskunft über die Weichheit des Vordergrundbokehs. Dieses ist beim Canon nFD 85mm f1.2 L in meinen Augen ebenso weich wie das Hintergrundbokeh.

 

I always find pairs of images with different focus from the same point of view very informative. They also provide information about the softness of the foreground bokeh. In my opinion, this is just as soft as the background bokeh on the Canon nFD 85mm f1.2 L.

 

Bildserie: Der Kneippweg Erfweiler-Ehlingen in der Biosphäre Bliesgau / Picture Series: The "Kneipp-Way" in the Bliesgau Biosphere

Ein schöner, etwas bedeckter Sommertag führte mich über den Kneippweg in Erfweiler-Ehlingen in der Biosphäre Bliesgau.

Der Weg führt über die umliegenden Felder, an der Wallfahrtskapelle vorbei  und durch den Ort zum namensgebenden Ziel, dem örtlichen Kneipp-Becken. Eine wunderbare Nachmittagstour, die auch motivisch einiges zu bieten hatte.

Egal ob Detailaufnahmen bei Offenblende oder abgeblendet auf f5.6 oder f8 für die Landschaftsaufnahmen mit Tiefenschärfe, das "L" kann immer überzeugen mit seiner tollen Schärfe und dem schönen Rendering.

 

A beautiful, slightly overcast summer day took me along the "Kneipp-Way"in Erfweiler-Ehlingen in the Bliesgau Biosphere.

The path leads across the surrounding fields, past the pilgrimage chapel and through the village to the destination that gives the route its name, the local Kneipp pool. A wonderful afternoon tour that also had a lot to offer in terms of motifs.

Whether you're taking details photos with the aperture wide open or stopped down to f5.6 or f8 for landscape shots, the "L" always impresses with its great sharpness and beautiful rendering.

 

Verzeichnung / Distortion

Die Verzeichnung des Canon nFD 85mm f1.2 L ist sehr gering tonnenförmig.

Sie bedarf in meinen Augen keiner Korrektur.

 

The distortion of the Canon nFD 85mm f1.2 L is very slight barrel-shaped.

In my opinion, it does not require any correction.

 

Bildserie: Ein warmer Sommerabend rund um Kloster Gräfinthal / Picture Series: A warm summer evening around Gräfinthal Abbey

Ein wunderschöner Spätsommerabend im September führte uns rund ums Kloster Gräfinthal, ebenfalls in der Biosphäre Bliesgau gelegen. Die hügelige Landschaft bietet wunderschöne Ausblicke und der herrliche Sonnenuntergang lud zum Genießen ein.

Und das Objektiv zeigte sich wiederum allen Herausforderungen gewachsen. Bei einigen der ganz nahen Aufnahmen (z.B. der Heuschrecke) habe ich den Helicoid-Adapter ausgedreht und das Canon als "Pseudo-Makro"-Objektiv benutzt. Schärfemäßig macht es im Bildzentrum auch "zweckentfremdet" eine gute Figur.

 

A beautiful late summer evening in September took us around the Gräfinthal monastery, also located in the Bliesgau biosphere. The hilly landscape offers beautiful views and the wonderful sunset invited us to enjoy it.

And the lens proved itself to be up to all challenges. For some of the very close-up shots (eg of the grasshopper) I unscrewed the helicoid adapter and used the Canon as a "pseudo-macro" lens. In terms of sharpness, it also cuts a good figure in the center of the image when used for this different purpose.

 

 

Farbfehler / Chromatic Aberrations

Die Farbfehler sind in meinen Augen einer der Schwachpunkte dieses Objektives (wobei es , wie man fairerweise sagen muss, hier auf dem gleichen Niveau performt wie die vergleichbaren hochlichtstarken 85mm-Objektive der Konkurrenz!).

 

Die lateralen chromatischen Aberrationen sind, wie in den Bildern zu Bewertung der Bildschärfe schon gezeigt, in den Bildecken deutlich vorhanden. Diese können aber in der Bildbearbeitung leicht durch einfaches "Häkchen setzen" entfernt werden.

 

Schlimmer sind in meinen Augen die longitudinalen chromatischen Aberrationen,

zur Illustration habe ich das übliche Chromösen-Testbild mit den jeweiligen Vergrößerungen von vor und hinter der Schärfeebene angefertigt:

 

In my opinion, the chromatic aberrations are one of the weak points of this lens (although, to be fair, it performs at the same level as comparable high-speed 85mm lenses from the competition!).

 

As already shown in the images used to evaluate image sharpness, the lateral chromatic aberrations are clearly present in the corners of the image. However, these can easily be removed in image editing by simply checking the box.

 

Worse in my opinion are the longitudinal chromatic aberrations,

For illustration purposes, I have prepared the usual chromoooze test image with the respective magnifications from in front of and behind the focal plane:

 

Bereits in diesem Testbild bei bedecktem Himmel sind die longitudinalen chromatischen Aberrationen (loCAs) sowohl im Vordergrund (magenta) als auch im Hintergrund (grün) deutlich zu sehen.

 

In Real-World-Bildern muss man auch nicht lange nach ihnen suchen - meist sind sie bei den offeneren Blendenwerten schon in den Gesamtbildern direkt zu sehen, spätestens bei geringer Vergrößerungen.

Auch Purple Fringing nahe der Schärfeebene ist mit dem Canon nFD 85mm f1.2 L durchaus ein Thema (siehe die Vergrößerungen aus der Bildmitte des Schärfetests bei f1.2 und f1.4).

 

Already in this test image under overcast sky, the longitudinal chromatic aberrations (loCAs) are clearly visible both in the foreground (magenta) and in the background (green).

 

In real-world images, you don't have to look for them for long - they are usually visible in the overall images at the more open aperture values, or at the latest at low magnifications.

Purple fringing near the focal plane is also an issue with the Canon nFD 85mm f1.2 L (see the center enlargements of the sharpness test at f1.2 and f1.4).

 

 

Insgesamt also eine durchwachsene Bilanz in diesem Bereich - zumal diese deutlichen Spuren auch nicht leicht verlustfrei zu entfernen sind.

 

All in all, a mixed result in this area - especially since these clear traces are not easy to remove without loss.

Bildserie: Farbarmer Winter / Picture Series: Winter, desaturated...

Der Winter ist für mich immer die Zeit der "fehlenden Farben".

Ich vermisse die intensiven Grün- und Blautöne der "schönen" Jahreszeiten -

warum also nicht ganz bewusst diese fehlenden Farben in Szene setzen?

 

For me, winter is always the time of "missing colors".

I miss the intense green and blue tones of the "beautiful" seasons -

So why not consciously highlight these missing colours?

 

Verhalten im Gegenlicht / Flares and Ghosts

Wie das Kapitel Farbfehler ist auch das Verhalten im Gegenlicht nicht gerade die Paradedisziplin des Canon nFD 85mm f1.2 L (was auch bei diesen riesigen Glaselementen wenig verwunderlich ist).

Wobei man nicht vergessen darf, dass man beim Thema Gegenlichtverhalten absolut jedes Objektiv schlecht aussehen lassen kann, wenn man das möchte.

 

Ich habe das Objektiv einfach "ganz normal" genutzt - und wenn sich Probleme offenbart haben, die Bilder nicht gelöscht sondern zur Demonstration hier aufbewahrt.

Ihr seht hier also keine willkürlich gestellten Szenarien, sondern solche, die sich aus der normalen Nutzung ergeben haben.

 

Abgeblendet auf f8/f11 kann man das Objektiv im Gegenlicht recht gut verwenden, es bilden sich nur selten leichte Flares und Ghosts, solange die Sonne im Blickfeld ist (Bild 1).  Die Blendensterne haben 8 Strahlen und sind nur mäßig definiert.

Steht die Sonne jedoch direkt außerhalb des Blickfeldes (Bild 2), gibt es größerer Beeinträchtigungen durch Kontrastverlust und große farbige Flare-Strahlen: 

 

 

Like the chapter on color errors, the behavior in backlight is not exactly the Canon nFD 85mm f1.2 L's forte (which is not surprising given these huge glass elements).

And don't forget: When it comes to backlighting, you can make absolutely any lens look bad if you want to.

 

I simply used the lens "as normal" - and when problems arose, I did not delete the images but kept them here for demonstration purposes.

So you don't see any arbitrary scenarios here, but rather those that have resulted from normal use.

 

Stopped down to f8/f11, the lens can be used quite well in backlighting, with only a few light flares and ghosts forming as long as the sun is in the field of view (image 1). The aperture stars have 8 rays and are only moderately defined.

However, if the sun is directly outside the field of view (Figure 2), there are greater impairments due to loss of contrast and large colored flare rays: 

 

 

Bei Offenblende ist das Objektiv deutlich anfälliger. Auch hier ist die Position der Sonne ausschlaggebend.

Steht diese direkt außerhalb des Bildfeldes, ergeben sich neben dem Schleier des Kontrastverlustes sehr deutliche, farbige Ringflares. Diese kann man jedoch in ihrer Position und Intensität durch Verschieben des Bildausschnittes gut kontrollieren oder verbessern.

 

The lens is much more vulnerable wide open. Here too, the position of the sun is crucial.

If this is directly outside the image field, very clear, colored ring flares will appear in addition to the veil of contrast loss. However, their position and intensity can be easily controlled or improved by moving the camera a bit.

 

 

Die folgende Serie zeigt euch das Worst Case-Szenario bei starken Lichtquellen direkt im Bild:

Eine Serie eines vorbeifahrenden Autos auf Scheinwerferhöhe - in meinen Augen handelt das Canon dieses Szenario durchaus gut. Insgesamt hatte ich bei Lichtquellen direkt im Blickfeld immer das Gefühl, dass das Objektiv damit gut zurecht kommt.

 

The following series shows you the worst case scenario with strong light sources directly inside the picture:

A series of a car driving past at headlight level - in my opinion the Canon handles this scenario quite well. Overall, I always had the feeling that the lens coped well with light sources directly inside the field of view.

 

 

Auch die folgende Serie beweist das: Ja, es gibt eine leichte Ringflare und Kontrastverlust,

aber in meinen Augen ist das nichts weltbewegendes.

 

The following series also proves this: Yes, there is a slight ring flare and contrast loss,

but in my eyes this is nothing earth-shattering.

 

 

Apropos Lichtquellen (Highlights) im Bild:

Aufgrund des nur sehr schwer gleichmäßig zu polierenden asphärischen Elements sind bei Highlights von Zeit zu Zeit die berühmten "Zwiebelringe" zu sehen, hier einige "Worst Case"-Bilder:

 

Speaking of light sources (highlights) in the picture:

Due to the aspherical element being very difficult to polish evenly, the famous "onion rings" can be seen from time to time in highlights. Here are some "worst case" pictures:

 

 

Ich persönlich empfinde dieses Thema oft total überbewertet.

Ja, es gibt sie und sie sind natürlich nicht so schön wie "cleane" Highlights,

aber als bildruinierend habe ich sie noch nie empfunden.

 

Personally, I often find this topic to be totally overrated.

Yes, they exist and of course they are not as beautiful as "clean" highlights,

but I have never found them to be image-ruining.

 

Bildserie / Picture Series: Into the Dark

Dass die "Zwiebelring"-Thematik oft viel weniger heiss gegessen wie gekocht wird, 

zeigt euch die folgende "No light"-Serie.

Erst solch ein ultralichtstarkes Objektiv ermöglicht in Verbindung mit den hohen nutzbaren ISO-Werten der modernen Kameras Freihandbilder bei Dunkelheit wie in der Folgenden Serie "Into the Dark". 

 

The fact that the "onion ring" issue is often not eaten hot but cooked, 

shows you the following "No light" series.

Only such an ultra-fast lens, in combination with the high usable ISO values of modern cameras, enables handheld images in the dark, as in the following series "Into the Dark". 

 

Bildserie / Picture Series: Merry Christmas!

Am kommenden Sonntag ist der erste Advent - perfekt, um euch mit diesen Bildern auf die Weihnachtszeit einzustimmen! Natürlich mit viel Freistellung, Bokeh und Winterzauber....

 

Next Sunday is the first Advent - perfect to get you in the mood for Christmas with these pictures! Of course with lots of blur, bokeh and winter magic....

 

Mein Fazit / Conclusion:

Als Canon 1976 den optisch gleichen Vorgänger dieses Objektives vorstellte, glich dies einer Sensation. Ein kurzes Teleobjektiv mit Offenblende f1.2 in dieser für die damalige Zeit sensationellen Leistungsfähigkeit, das setzte alle konkurrierenden Hersteller unter enormen Zugzwang. Als dann 4 Jahre später das Fassungsdesign mit diesem Modell  modernisiert und gleichzeitig das hohe Gewicht etwas verringert wurde, war man der Konkurrenz immer noch weit voraus.

Man kann durchaus davon sprechen, dass dies eines der Objektive war, auf das z.B. die Nikon-Fotografen immer neidisch geschielt haben, und dem Nikon erst ein Jahr (bzw. 5 Jahre, wenn man das 85mm f1.2 Aspherical nimmt) später mit dem Nikon Nikkor 85mm f1.4 AI-S  etwas vergleichbares, wenn auch nicht ganz so lichtstark, entgegensetzen konnte.

 

Ich fasse die objektiven Testergebnisse noch einmal kurz zusammen:

Sehr gute Schärfe im Bildzentrum ab Offenblende, ausgezeichnet ab f2.8.

Randscharf ist es auch bereits ab f4.

Für sehr scharfe Ecken muss man auf f5.6 abblenden - für perfekte Resultate auf f8 oder f11.

Die Kontraste sind bei Offenblende noch steigerungsfähig, ab f2.8 immer sehr gut.

Die Vignette ist bei Offenblende sichtbar, ab f4 komplett vernachlässigbar.

Die Verzeichnungskorrektur ist sehr gut, hier bedarf es keiner zusätzlichen Bearbeitung.

Beim Thema Farbfehler sind die lateralen chromatischen Aberrationen in den Bildecken ein Problem, ebenso sind die longitudinalen chromatischen Aberrationen  in Form von Bokeh-Fringing sehr auffällig, auch Purple-Fringing war bei meinen Fotos durchaus ein Problem.

Im direkten Gegenlicht ist das Objektiv recht gut zu handeln, wenn die Sonne genau außerhalb des Bildfeldes steht hat es deutliche Schwächen.

 

 

Soweit die objektiv "messbaren" Kriterien. Subjektiv betrachtet muss ich sagen, dass das Canon nFD 85mm f1.2 L einfach mein liebstes manuelles hochlichtstarkes kurzes Portrait-Objektiv ist. Neben aller technischen Stärken (und Schwächen wie das durchaus hohe Gewicht und den  Farbfehlern) mag ich einfach, wie das Objektiv malt. Die Schärfe ist bei Portraits ab Offenblende am Fokuspunkt sehr gut und die enorme Freistellung bietet dazu einen Gegenpol, der eine gewisse Magie oder Unwirklichkeit mitbringt.

Auch bei "Sachaufnahmen" gefällt mir das Rendering. Das Bokeh ist angenehm weich und es gibt nur selten problematisches Outlining in den Hintergründen - die Neigung zu Catseyes ist aber oft unübersehbar.

Spätestens ab f5.6 ist die Schärfe über das komplette Bild auch für Landschaftsaufnahmen ohne Fehl und Tadel, und so ist das Canon nFD 85mm f1.2 L ein in meinen Augen komplettes Objektiv und kein auf Freistellung getrimmtes "One Trick Pony". Im Gegensatz zum preislich völlig durch die Decke gegangenen Vorgänger Canon 85mm f1.2 Aspherical ist das "L" auch noch zu in meinen Augen angemessenen, wenn auch nicht billigen Preisen zu bekommen.

 

 

In der abschließenden Bildergalerie findet ihr noch viele weitere Bildbeispiele, und ich freue mich über eure Anmerkungen und Meinungen zu Test und Objektiv im Kommentarbereich!

 

 

When Canon introduced the optically identical predecessor of this lens in 1976, it was a sensation. A short telephoto lens with an aperture of f1.2 and a performance that was sensational for the time put all competing manufacturers under enormous pressure. When the outer design was modernized with this model four years later and the high weight was reduced slightly, the company was still way ahead of the competition.

It is fair to say that this was one of the lenses that Nikon photographers, for example, were always jealous of, and that Nikon was only  able to offer something comparable, albeit not quite as fast, a year later (or five years if you take the 85mm f1.2 Aspherical) with the Nikon Nikkor 85mm f1.4 AI-S .

 

I will briefly summarize the objective test results again:

Very good sharpness in the image center from wide open, excellent from f2.8.

It is also sharp at the edges starting at f4.

For very sharp corners you have to stop down to f5.6 - for perfect results to f8 or f11.

The contrasts can still be improved at wide apertures, and are very good from f2.8 onwards.

The vignette is visible at wide apertures and completely negligible from f4 onwards.

The distortion correction is very good, no additional processing is required.

When it comes to color errors, the lateral chromatic aberrations in the corners of the image are a problem, and the longitudinal chromatic aberrations in the form of bokeh fringing are also very noticeable. Purple fringing was also a problem in my photos.

The lens works quite well in direct backlight, but when the sun is just outside the field of view it has clear weaknesses.

 

 

So much for the objectively "measurable" criteria. Subjectively speaking, I have to say that the Canon nFD 85mm f1.2 L is simply my favorite manual high-speed short portrait lens. In addition to all of its technical strengths (and weaknesses such as the rather high weight and the color errors), I simply like the way the lens paints. The sharpness is very good at the focus point in portraits from the widest aperture, and the enormous amount of isolation offers a counterpoint that brings with it a certain magic or unreality.

I also like the rendering of "object shots".  The bokeh is pleasantly soft and there is  only rarely problematic outlining in the background - but the tendency towards catseyes is often obvious.

From f5.6 onwards, the sharpness across the entire image is flawless, even for landscape shots, and so the Canon nFD 85mm f1.2 L is, in my opinion, a complete lens and not a "one trick pony" trimmed for isolation. In contrast to its predecessor, the Canon 85mm f1.2 Aspherical, which has gone through the roof in terms of price, the "L" is also available at what I consider to be reasonable, but not cheap, prices.

 

 

In the final photo gallery you will find many more image examples, and I look forward to your comments and opinions on the test and lens in the comments section!

 

Tests von anderen Objektiven des Canon FD-Systemes:

 

Tests of other lenses from the Canon FD-System:

 

- Canon FD 35mm f2 S.S.C.

-  Canon nFD 50mm f1.2 L

Canon FD 55mm f1.2 Aspherical

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Nick (Freitag, 29 November 2024 11:45)

    Brilliant, one of my fave lens too. Had my one converted to an EOS mount many moons ago by The Lens Doctor up in Scotland.
    May I suggest the FD 24mm f1.4 as a future project, should you be able to find one at a reasonable price.

  • #2

    Rudolf (Freitag, 29 November 2024 18:57)

    Ich wiederhole mich hier sehr sehr gerne:
    Hervorragende Arbeit von Dir, großes Lob dazu.
    Konnte das tolle Teil - in meiner analogen Zeit - einmal ausprobieren. Ein wirklich herausragender Meilenstein von Canon (neben dem FD 24mm F1.4 AL und dem FD 55mm F1.2 AL).
    Freue mich auf weitere Berichte von Dir.
    LG

  • #3

    Nikolaus Burgard, Autor (Sonntag, 01 Dezember 2024 16:33)

    @Nick: Thanks! But the 24mm f1.4 will propably stay a dream given the asked prices....

  • #4

    Nikolaus Burgard, Autor (Sonntag, 01 Dezember 2024 16:35)

    Vielen Dank, Rudolf -
    das geht runter wie Öl.
    Aber das "L" macht es einem auch leicht, positiv zu berichten -
    ich mag es einfach sehr.
    Das 55mm f1.2 AL habe ich ja auch und schon vorgestellt hier -
    beim 24mm sehe ich eher schwarz bei den heutigen Preisen....