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Als dieses Objektiv im Jahr 1974 erschien, muss es im damals noch jungen Olympus-OM-System eine echte Attraktion gewesen sein, denn ein 24mm-Weitwinkelobjektiv mit f2 war absolut keine Selbstverständlichkeit.
Die anderen großen Hersteller hatten nichts vergleichbares im Programm (Canon veröffentlichte sein FD 24mm f2 ein Jahr später, 1975, und Nikon zog erst 3 Jahre später, 1977, mit ihrem 24mm f2 nach).
Es ist der lichtstärkere Bruder des wunderbar kleinen 24mm f2.8, etwas größer, aber immer noch überraschend kompakt für ein solch lichtstarkes Objektiv.
Viele Informationen zu den unterschiedlichen Bauformen des Objektives findet ihr hier in der Olypedia !
Hier einige Aufnahmen des Objektives:
When this lens was released in 1974, it must have been a real attraction in the then young Olympus OM system, because a 24mm wide-angle lens with f2 was absolutely not a given.
The other major manufacturers had nothing comparable in their range (Canon released its FD 24mm f2 a year later, in 1975, and Nikon followed suit with their 24mm f2 only 3 years later, in 1977).
It is the faster brother of the wonderfully small 24mm f2.8, slightly larger but still surprisingly compact for such a fast lens.
You can find a lot of information about the different designs of the lens here in the Olypedia !
Here are some shots of the lens:
Es hat folgende technische Daten:
Länge: 48mm
Gewicht: 275g
Blende: von f2 bis f16 rastend, 8 Blendenlamellen
Filtergewinde: 55mm
Optisches System: 10 Linsen in 8 Gruppen mit Floating Elements (Nahbereichskorrektur)
Nahgrenze: 25cm
Beim Fokussieren in den Nahbereich wird das Objektiv etwas länger,
die folgenden Bilder zeigen es einmal bei Stellung auf unendlich und einmal bei Fokussierung auf geringstmögliche Entfernung:
It has the following technical data:
Length: 48mm
Weight: 275g
Aperture: from f2 to f16, 8 aperture blades
Filter thread: 55mm
Optical system: 10 lenses in 8 groups with floating elements (close-range correction)
Close limit: 25cm
When focusing close-up, the lens becomes slightly longer,
The following pictures show it once at infinity and once when focusing at the closest possible distance:
An die Testkamera, die Sony Alpha 7RIII adaptiert,
ergibt sich eine angenehme Kombination, die gut in der Hand liegt .
Das Olympus 24mm hat in etwa die Größe und das Gewicht der meisten 50mm-Objektive,
zusammen mit dem Adapter erreicht man also sowohl Fokus- als auch Blendenring sehr gut und die Kombination ist nicht frontlastig.
Haptisch ist das Objektiv nach all den Jahren immer noch erste Sahne. Der Fokusring hat einen perfekten, gleichmäßigen Lauf mit angenehmem Widerstand -
und die Olympus-Blendenringe sind in meinen Augen mit ihrem satten klicken eh die absolute Benchmark.
To the test camera (Sony Alpha 7RIII) adapted,
the result is a pleasant combination that fits well in the hand.
The Olympus 24mm is about the size and weight of most 50mm lenses,
Together with the adapter you can reach both the focus and aperture ring very easily and the combination is not front-heavy.
In terms of feel, the lens is still first class after all these years. The focus ring runs perfectly, evenly with pleasant resistance -
and in my opinion the Olympus aperture rings are the absolute benchmark with their powerful click.
Adaptiert habe ich das Objektiv mittels eines Olympus OM auf Sony E-Mount Helicoid-Adapter.
Dieser bietet durch Ausdrehen die Möglichkeit eines erweiterten Nahbereiches (wie ein variabler Zwischenring) und Unendlich-Fokussierung "in einem" und erspart das Hantieren mit Zwischenringen.
Wenn man, wie hier, ein Objektiv mit Floating Elements vor sich hat, ist das korrekte Auflagemaß sehr wichtig.
Hier hat dieser Helicoid-Adapter einen tollen Vorteil.
Ist der Helicoid komplett eingefahren, kommt man mit der Objektiv-Fokussierung hinter unendlich -
das bedeutet, das Auflagemaß stimmt nicht und man erhält schwächere Bildecken aufgrund der Floating Elements.
Stellt man das Objektiv nun auf den Unendlich-Anschlag und dreht den Helicoid soweit aus, dass dann unendlich genau erreicht wird, sind die Bildränder und Bildecken bedeutend schärfer.
I adapted the lens using an Olympus OM to Sony E-Mount Helicoid adapter.
By turning it out, this offers the possibility of an extended close range (like a variable intermediate ring) and infinity focusing "in one" and saves you having to handle intermediate rings.
If you have a lens with floating elements in front of you, as here, the correct flange focus is very important.
This helicoid adapter has a great advantage here.
Once the helicoid is completely retracted, the lens focuses beyond infinity -
This means that the flange focal length is not correct and you get weaker image corners due to the floating elements.
If you now set the lens to the infinity stop and turn the helicoid out so far that infinite precision is achieved, the edges and corners of the image are significantly sharper.
Starten möchte ich in den Test direkt mit der Schärfeleistung,
die das Objektiv erbringen kann.
Hierzu habe ich ein Testmotiv gewählt, bei dem sowohl der gewählte Fokuspunkt im Bildzentrum (das Haus in der vorderen Reihe links der nach oben führenden Straße) als auch die rechte untere Bildecke in einer Fokusebene liegen.
Man sieht die auf dem Blendenring aufgedruckten Blendenstufen in der Reihenfolge
f2 - f2-8 - f4 - f5.6 - f8 - f11:
I would like to start the test directly with the sharpness performance,
that the lens can provide.
To do this, I chose a test motif in which both the selected focus point in the center of the image (the house in the front row to the left of the street leading up) and the lower right corner of the image lie in the same focal plane.
You can see the aperture levels printed on the aperture ring in order
f2 - f2-8 - f4 - f5.6 - f8 - f11:
Direkt auffällig in den Gesamtbildern ist die starke Vignettierung bei Offenblende f2, die Bildränder sind stark abgedunkelt.
Bei f2.8 gibt es hier bereits einen deutlichen Sprung , aber erst bei f4 und f5.6 sind wir auf gutem Niveau angekommen.
Vollkommen verschwunden ist die Vignette nur bei f8 und f11.
Zur genauen Schärfebeurteilung habe ich 100%-Vergrößerungen am Fokuspunkt in der Bildmitte erstellt:
What is immediately noticeable in the overall images is the strong vignetting at open aperture f2, the edges of the image are heavily darkened.
There is already a clear jump at f2.8, but it is only at f4 and f5.6 that we have reached a good level.
The vignette has only completely disappeared at f8 and f11.
To accurately assess sharpness, I created 100% enlargements at the focus point in the center of the image:
Bei f2 ist die Schärfe in der Bildmitte schon auf gutem Niveau, aufgrund der sphärischen Aberration ist der Bildeindruck noch etwas flau, obwohl schon viele Details erkennbar sind. Die Kontraste haben noch deutlich Luft nach oben.
Bei f2.8 verschwindet der Glow der sphärischen Aberration bereits vollständig und die Schärfe ist sehr gut bei noch etwas gedämpften Kontrasten.
Ab f4 und bis f8 sind Schärfe und Kontraste auf sehr gutem Niveau.
Bei f11 macht sich die Beugung minimal bemerkbar.
Auch aus der Bildecke unten-rechts habe ich 100%-Vergrößerungen vorbereitet:
At f2, the sharpness in the center of the image is already at a good level. Due to the spherical aberration, the image impression is still a bit dull, although many details can already be seen. The contrasts still have room for improvement.
At f2.8 the glow of the spherical aberration disappears completely and the sharpness is very good with contrasts still somewhat muted.
From f4 to f8, sharpness and contrast are at a very good level.
At f11 the diffraction is minimally noticeable.
I also prepared 100% enlargements from the bottom right corner of the image:
In der Bildecke ist die Bewertung schon etwas komplexer.
Bei f2 überlagern die Vignette und die sphärische Aberration die komplette Ecke, auch der Astigmatismus ist noch unübersehbar.
Weil bei f2.8 die Vignette schon sehr deutlich gemildert ist, werden erste Details erkennbar. Die sphärische Aberration ist noch stark, und Kontrastkanten werden noch nicht sauber getrennt - deutliche laterale chromatische Aberrationen sind ebenfalls vorhanden.
Bei f4 haben wir bereits ein ordentliches Niveau erreicht, es gibt immer noch einen Rest-Glow.
Bei f5.6 gibt es einen deutlichen Schritt, der Glow verschwindet und die Kontraste werden deutlich besser.
Bei f8 ist die Schärfe auf sehr gutem Niveau angekommen. Auffällig ist, dass die letzten ca. 50 Pixel der äußersten Bildecke unscharf bleiben.
Bei f11 ist die beste Eckleistung erreicht, der scharfe Bereich dehnt sich noch etwas weiter zur Bildecke aus.
Diese bei f8 und f11 fehlenden wenigen letzten Pixel fallen wirklich nur beim Pixelpeepen in der 100%-Ansicht auf, bei normalen (auch großflächigen) Betrachtungen sind sie unsichtbar.
Zusammenfassend kann man sagen:
Bereits bei Offenblende f2 ist das Objektiv im erweiterten Bildzentrum absolut nutzbar,
ab f2.8 sehr gut.
Randscharf ist es ab f5.6.
Für scharfe Ecken muss man bis auf f8 abblenden.
In the corner of the picture the evaluation is a bit more complex.
At f2, the vignette and spherical aberration cover the entire corner, and the astigmatism is still obvious.
Because the vignette is already very noticeably softened at f2.8, the first details become visible. The spherical aberration is still strong and contrast edges are not yet cleanly separated - clear lateral chromatic aberrations are also present.
At f4 we have already reached a decent level, there is still a residual glow.
At f5.6 there is a clear step, the glow disappears and the contrasts become significantly better.
At f8 the sharpness is at a very good level. What is noticeable is that the last 50 pixels of the outermost corner of the image remain blurred.
The best corner performance is achieved at f11, the sharp area extends a little further towards the corner of the image.
These last few pixels missing at f8 and f11 are only noticeable when pixel peeping in the 100% view; they are invisible when viewed normally (including large prints).
Summary:
Even at open aperture f2, the lens is absolutely usable in the extended image center,
Very good from f2.8.
It is sharp at the edges from f5.6.
For sharp corners you have to stop down to f8.
Aber viel mehr als solch eine Schärfereihe zeigen in meinen Augen Bilder aus der fotografischen Praxis, was ein Objektiv kann, und was es nicht kann.
Zwischen Weihnachten und Silvester haben wir einen klirrend kalten, aber schön sonnigen Nachmittag genutzt, um kurz vor Sonnenuntergang den Schwarzenbergturm, einen Aussichtsturm in Saarbrücken, zu besuchen.
Dieser liegt "tief" im Wald und ist über einige Wanderwege zu erreichen.
Diese Anblicke hat man bei der Annäherung an den Turm:
But in my opinion, images from practical photographic practice show what a lens can do and what it cannot do much more than such a focus range.
Between Christmas and New Year's Eve we took advantage of a bitterly cold but beautifully sunny afternoon to visit the Schwarzenbergturm, a viewing tower in Saarbrücken, shortly before sunset.
This is located “deep” in the forest and can be reached via several hiking trails.
These are the sights you see when approaching the tower:
Das Treppenhaus des Turmes ist in meinen Augen fotografisch sehr interessant.
Eigentlich sehr schmucklos und zweckmäßig, ergeben die Lichtverhältnisse, die Spinnweben, angebrachte Tags und der Taubenschutz eine interessante Symbiose, und man ist über die Lichtstärke von f2 als Fotograf dankbar:
In my opinion, the staircase of the tower is very interesting photographically.
Actually very simple and functional, the lighting conditions, the cobwebs, attached tags and the pigeon protection create an interesting symbiosis, and as a photographer you are grateful for the light intensity of f2:
Durch die in der Kälte beschlagenen Scheiben "sieht" man auch über den Wald auf die Universität des Saarlandes:
Through the windows, which are fogged up in the cold, you can also "see" across the forest to Saarland University:
Oben angekommen ist auch die Turmspitze sehr interessant:
Once at the top, the top of the tower is also very interesting:
Der sich bietende Ausblick bei tiefstehender Sonne an einem sonst klaren Wintertag entschädigt für "die Strapazen" des Aufstieges - die Lichtverhältnisse waren wunderschön.
The view that presented itself when the sun was low on an otherwise clear winter day made up for "the exertion" of the climb - the lighting conditions were beautiful.
Es bot sich die Möglichkeit, direkt in der Praxis die Gegenlichtempfindlichkeit und Neigung zu Flares auszuprobieren, ohne "künstliche" Szenarien schaffen zu müssen.
Das Olympus OM 24mm f2 zeigt hier schon sein Alter,
und man bekommt leicht Artefakte und Flares beim Fotografieren gegen die unverdeckte Sonne,
auch Winkeländerungen verändern kaum etwas am Ausmaß:
It was an opportunity to try out backlight sensitivity and tendency to flares directly in practice, without having to create “artificial” scenarios.
The Olympus OM 24mm f2 is already showing its age here,
and you easily get artifacts and flares when photographing against the uncovered sun,
Even changes in angle hardly change the extent:
Auch bei halbverdeckter Sonne, um Blendensterne zu erzeugen, ergibt sich kein anderes Bild.
Und hier meine sehr subjektive Meinung:
Es gibt Objektive, bei denen die Flares "schön" aussehen, und man sie zur Bildgestaltung auch mal mitbenutzen kann.
Zu dieser Gruppe gehört das 24mm f2 nicht. Ich finde die Flares und Reflexe hier immer störend - leider.
(Aber schöne Bilder sind es für mich trotzdem geworden!)
Even if the sun is half-obscured to create aperture stars, the overall picture is no different.
And here is my very subjective opinion:
There are lenses in which the flares look “nice” and you can also use them to compose images.
The 24mm f2 does not belong to this group. I always find the flares and reflections annoying - unfortunately.
(But they still turned out to be nice pictures in my opinion!)
Spektakulär wurde es dann nach dem Abstieg. Beim "letzten" Blick nach oben offenbarte sich ein wunderschönes Lichtspiel der untergehenden Sonne im Treppenhaus - was die tollen geometrischen Strukturen noch verstärkte:
Things got spectacular after the descent. The "final" look up revealed a beautiful play of light from the setting sun in the stairwell - which further enhanced the great geometric structures:
Und hier der Grund für die besondere Lichtstimmung.
Auf dem Heimweg habe ich dann noch etwas mit der Sonne und den Sonnensternen "gespielt",
bis der Mond uns am Auto empfing.
And here is the reason for the special lighting atmosphere.
On the way home I "played" with the sun and the sun stars a bit,
until the moon welcomed us at the car.
Damit ihr euch ein genaues Bild über das Hintergrundrendering bei den verschiedenen Blendenstufen machen könnt,
habe ich am "bekannten" Durchgang eine Blendenreihe für euch erstellt.
Der Fokus lag auf der Schraube rechts oben.
So that you can get an accurate picture of the background rendering at the different aperture levels,
I created a series of apertures for you at the “familiar” passage.
The focus was on the screw at the top right.
Bei f2 ist auch der hier weit entfernte Hintergrund in der Ecke sehr nervös und es gibt einiges an Outlining.
Bei f2.8 wirkt das sehr viel runder und harmonischer.
Ab f4 ist nichts "auffälliges" mehr vorhanden, die Schärfentiefe nimmt einfach zu bei weichem Rendering der Hintergründe.
At f2, the background in the corner, which is far away here, is also very nervous and there is a lot of outlining.
At f2.8 it looks much more rounded and harmonious.
From f4 there is nothing "noticeable" anymore, the depth of field simply increases with soft rendering of the backgrounds.
Auch mein wiederkehrendes zweites Testmotiv habe ich mit dem OM 24mm f2 abgelichtet.
Hier sogar in 2 Varianten, einmal an der normalen Naheinstellgrenze des Objektives,
das zweite Bild mit ausgefahrenem Helicoid, also erweitertem Nahbereich.
Selbst auf diese kurzen Fokusdistanzen sind die Hintergründe nicht komplett weich und cremig.
Es gibt deutliche Linienstrukturen und "Doppelkanten", z.B. an der Fensterreihe oben rechts.
Auch die aufgrund der mechanischen Vignettierung abgeschnittenen Lichtkreise an den Lampen auf der linken Seite sehen nicht sehr schön aus.
Hier einige Beispiele an der normalen Nahgrenze des Objektives:
I also photographed my recurring second test subject with the OM 24mm f2.
Here even in two versions, one at the normal close-up limit of the lens,
the second image with the helicoid extended, i.e. extended close range.
Even at these short focus distances, the backgrounds are not completely soft and creamy.
There are clear line structures and "double edges", for example on the row of windows at the top right.
The light circles on the lamps on the left side that are cut off due to the mechanical vignetting also don't look very nice.
Here are some examples at the normal close limit of the lens:
Ich denke, dass dies ein Paradebeispiel für "busy Bokeh" ist.
Bei Laub im Hintergrund "grisselig", sobald es Highlights gibt werden diese auffällig umrandet.
Auch sind die Highlightscheibchen nicht rund, sondern auffällig geformt wie ein "U mit Deckel".
Je weiter man zur Bildecke schaut, desto auffälliger werden die Störstrukturen.
Hier habe ich ein Motiv auf 3 verschiedene Fokusdistanzen für euch,
anhand dessen man die Entwicklung der Hintergründe gut sehen kann -
und auch, dass das Objektiv im Nahbereich am Fokuspunkt sehr scharf ist.
I think this is a prime example of busy bokeh.
If the foliage is “gritty” in the background, as soon as there are highlights, they are conspicuously outlined.
The highlight discs are also not round, but rather strikingly shaped like a “U with a lid”.
The further you look towards the corner of the picture, the more noticeable the disruptive structures become.
Here I have a motif at 3 different focus distances for you,
which allows you to clearly see the development of the background rendering -
and also that the lens is very sharp at close range at the focus point.
Hier eine weitere Dreierreihe.
Natürlich werden die Hintergründe weicher, je weiter man sich an das Motiv annähert:
Here's another row of three.
Of course, the backgrounds become softer the closer you get to the subject:
Nutzt man den zusätzlichen Helicoid-Adapter,
um den Nahbereich zu erweitern bleibt es grundsätzlich dabei,
das Hintergrundrendering ist sehr auffällig.
Die Hintergrundhighlights werden nun aber so richtig dominant in Szene gesetzt mit ihrer zu den Ecken hin "abgeschnittenen" Form und starken, teilweise farbigen Begrenzungslinien.
Bokeh ist ja immer subjektiv - aber hier muss ich sagen, das ist mir des Guten zu viel.
Ich habe nichts gegen Strukturen und eine gewisse Wiedererkennbarkeit, aber das finde ich nicht mehr schön.
Auf der Habenseite kann das OM 24mm f2 die nicht abfallende Schärfe auch bei erweitertem Nahbereich verbuchen - hier ist alles im grünen Bereich, auch bei Offenblende.
If you use the additional helicoid adapter,
In order to expand the close range, it basically remains the case
the background rendering is very noticeable.
The background highlights are now presented in a really dominant way with their shape “cut off” towards the corners and strong, sometimes colored boundary lines.
Bokeh is always subjective - but here I have to say, it's too much of a good thing for me.
I have nothing against structures and a certain level of recognizability, but I no longer find that nice.
On the plus side, the OM 24mm f2 can boast the sharpness that doesn't fall off even at extended close range - everything is in the green here, even when the aperture is wide open.
Hier sind an den Kontrastkanten des Pilzes deutliche Farbfehler sichtbar - und auch die Highlight-Scheiben haben teilweise eine farbige Umrandung:
Here, clear color errors are visible on the contrasting edges of the mushroom - and some of the highlight discs also have a colored border:
Auch wenn der Fokus nicht ganz nah ist, ist das Rendering auf der nervösen Seite -
fast unabhängig von der Art des Hintergrundes.
Even though the focus isn't quite close, the rendering is on the edgy side -
almost independent of the type of background.
Auf mittlere Fokusdistanzen ist der Bildeindruck bei Offenblende deutlich harmonischer.
Auch und vor allem, weil es dann weniger der sehr auffälligen Highlight-Scheiben gibt.
At medium focus distances, the image impression is significantly more harmonious when the aperture is open.
Also and especially because there are then fewer of the very noticeable highlight discs.
Oft ist es ja so, dass bei Objektiven, die ein nervöses Hintergrundverhalten haben,
die unscharfen Elemente VOR der Fokusebene sehr ruhig dargestellt werden.
Dies ist beim OM 24mm f2 der Fall. Die Vordergründe sind deutlich schöner als die Hintergründe.
Fokuspaar vom gleichen Standpunkt aus, einmal auf den Vordergrund (Schloß) und einmal auf den Hintergrund (Treppe) fokussiert:
It is often the case that with lenses that have a nervous background behavior,
the blurred elements BEFORE the focal plane are displayed very calmly.
This is the case with the OM 24mm f2. The foregrounds are much nicer than the backgrounds.
Focus pair from the same point of view, once focused on the foreground (castle) and once on the background (stairs):
Auch hier unterschiedliche Fokussetzung, einmal auf der erste Stütze, einmal auf der zweiten Stütze:
Here too, different focus, once on the first support, once on the second support:
Und hier noch 3 Beispiele für das ruhigere Vordergrundrendering:
And here are 3 examples of the softer foreground rendering:
Ganz ehrlich, Weitwinkel-Portraits gefallen mir persönlich nicht.
Die sich ergebenden perspektivischen Verzerrungen nutze ich höchstens zur Übertreibung und Überhöhung wie in diesen beiden Beispielen.
Die Schärfe ist schon bei Offenblende gut genug, und das Rendering ist durchaus ansehnlich.
To be honest, I personally don't like wide-angle portraits.
I only use the resulting perspective distortions for exaggeration, as in these two examples.
The sharpness is good enough even at wide open aperture, and the rendering is quite attractive.
Das Olympus OM 24mm f2 hat leider eine komplexe Verzeichnung.
Diese ist in Form eines Schnurrbartes in den Randbereichen deutlich zu sehen, und man bräuchte ein genaues Korrekturprofil, um sie auszukorrigieren.
Für Architekturaufnahmen ist es also nur bedingt zu empfehlen.
Unfortunately, the Olympus OM 24mm f2 has complex distortion.
This can be clearly seen in the form of a mustache in the edge areas and you would need a precise correction profile to correct it.
It is therefore only recommended to a limited extent for architectural photographs.
Die Farbfehlerkorrektur des Olympus OM 24mm f2 ist ein "mixed bag".
Einerseits sind in den meisten Situationen kaum Spuren von chromatischen Aberrationen zu finden wie im folgenden Beispiel:
The color error correction of the Olympus OM 24mm f2 is a “mixed bag”.
On the one hand, in most situations there are hardly any traces of chromatic aberrations to be found, as in the following example:
Hieraus Vergrößerungen vom Fokuspunkt (kein Purple Fringing!) und von hinter der Fokusebene (ganz leichte Spuren von grünem Bokeh-Fringing):
Here are enlargements of the focal point (no purple fringing) and from behind the focal plane (very slight traces of green bokeh fringing):
Andererseits ist das Bokeh-Fringing in kontrastreichen Situationen schon auffällig und vor allem kaum zu korrigieren:
On the other hand, the bokeh fringing is very noticeable in high-contrast situations and, above all, difficult to correct:
Auch hier zwei Vergrößerungen, die das Ausmaß gut demonstrieren:
Here are also two enlargements that clearly demonstrate the extent:
Hinzu kommen die oben schon erwähnten auffälligen Farbränder an den Highlight-Scheiben im Nahbereich.
Zusammenfassend also keine einfache Bewertung, denn das Ausmaß oder die Häufigkeit der Farbfehler ist nicht so groß - aber sie sind schwer zu korrigieren.
In addition, there are the above-mentioned noticeable color edges on the highlight discs in the close-up area.
In summary, it's not an easy assessment because the extent or frequency of the color errors is not that great - but they are difficult to correct.
Auf weitere Fokusdistanzen ist das OM 24mm f2 deutlich "mehr zu Hause".
Hier ein Beispiel für das Rendering bei f2 und f8:
The OM 24mm f2 is clearly more at home at further focus distances.
Here is an example of rendering at f2 and f8:
Das Bild bei Offenblende ist mit seiner Vignette und der durchaus auch auf diese Distanz vorhandene Freistellung in meinen Augen sehr interessant.
Das Bild bei f8 ist technisch sehr gut und lässt keine Wünsche offen, was die Abbildungsleistung angeht.
Als nächstes habe ich einige Beispiele bei f5.6, die bestätigen, was ich im Schärfekapitel geschrieben habe. Die Bilder sind scharf bis zum Rand, die Ecken noch etwas schwächer:
The image with the aperture wide open is, in my opinion, very interesting with its vignette and the exposure that exists even at this distance.
The image at f8 is technically very good and leaves nothing to be desired in terms of imaging performance.
Next I have some examples at f5.6 that confirm what I wrote in the sharpness chapter. The images are sharp right to the edge, the corners are a little weaker:
Bei f8 ist dann alles scharf mit schönen Kontrasten, 100%-Pixelpeeper sehen in der Ecke noch minimales Verbesserungspotential:
At f8 everything is sharp with nice contrasts, 100% pixel peepers still see minimal potential for improvement in the corner:
Und bei f11 ist es einfach toll, was man mit einem 50 Jahre alten Weitwinkel-Objektiv an Abbildungsqualität bekommt:
And at f11 it's just great what you get in terms of image quality with a 50-year-old wide-angle lens:
Im Januar habe ich den letzten Abend mit dem aufgebauten Riesenrad auf dem Tiblisser Platz vor dem Staatstheater in Saarbrücken für einen "Nightlights-Bummel" genutzt.
Folgende Bilder sind bei Offenblende f2 entstanden:
In January I used the last evening with the Ferris wheel set up on Tiblisser Platz in front of the opera house in Saarbrücken for a “Nightlights Stroll”.
The following images were taken with the aperture open to f2:
Auch abgeblendet mit aufgelegter Kamera macht das OM 24mm f2 eine tolle Figur.
Schöne, definierte 8-strahlige Blendensterne und keine Probleme mit den Lichtquellen.
Even when stopped down with the camera attached, the OM 24mm f2 cuts a great figure.
Nice, defined 8-point aperture stars and no problems with the light sources.
Ich habe dann noch ein Augenmerk auf des Verhalten gegen Kunstlichtquellen gelegt,
zunächst bei Offenblende "voll" gegen eine Straßenlaterne:
I then paid attention to the behavior towards artificial light sources,
first with the aperture “full” against a street lamp:
Ein ganz leichter Schleier und Kontrastverlust sind zu sehen, kaum der Rede wert.
Und auch abgeblendet gibt es keine grundsätzlichen Probleme, allenfalls in der linken oberen Ecke wäre minimal die Reflektion und der leichte Kontrastverlust zu bemängeln.
A very slight haze and loss of contrast can be seen, hardly worth mentioning.
And there are no fundamental problems even when dimmed down. The only thing that could be criticized is the minimal reflection and slight loss of contrast in the upper left corner.
Bei 24mm und f2 denkt bestimmt der ein oder andere sofort an Astrofotografie.
Nach den folgenden Bildbeispiel bei f2 wohl nicht mehr....
With 24mm and f2, some people probably immediately think of astrophotography.
According to the following picture example at f2 probably not anymore....
Hieraus die Vergrößerungen aus der Bildmitte und vom linken Bildrand.
Deutliche Umrandungen der Lichtquellen schon im Bildzentrum,
und "schönste", große "Engelsflügel" am Bildrand.
Für Punktlichtquellen leider nicht zu empfehlen....
Here are the enlargements from the center of the picture and from the left edge of the picture.
Clear borders of the light sources in the center of the image,
and "most beautiful", large "angel wings" at the edge of the picture.
Unfortunately not recommended for point light sources...
Das Olympus OM 24mm f2 ist ein gutes Weitwinkel-Objektiv.
Vor allem in seinen "Kernkompetenzen" auf weitere Fokusdistanz ist es sehr leistungsstark mit seiner guten Schärfeleistung ab Offenblende, für scharfe Ränder muss man auf f5.6 und für scharfe Ecken auf f8 abblenden.
Das Verhalten gegen die Sonne ist im Zeitkontext gut, neuere Objektive haben hier deutliche Vorteile.
Das Kapitel Farbfehler gibt keinen grundsätzlichen Anlass zur Klage, Farbfehler sind nicht extrem auffällig. Wenn sie auftreten, sind sie leider schwer zu korrigieren.
Das Hintergrundrendering ist bei Offenblende sehr nervös, schade.
Auch das Koma ist deutlich und macht das Objektiv nicht astrotauglich.
Die Verzeichnung ist zwar komplex und schwer auszukorrigieren - aber in meinen ganzen Bildbeispielen nie auffällig.
Was hier nach vielen negativen und nur wenigen positiven Punkten klingt, hat mir in der Praxis aber viele sehr schöne Fotos beschert, wie die Schwarzenbergturm - und Nightlights-Serie beweisen.
Also gilt wie so oft, man muss (alte) Objektive ihren Stärken gemäß einsetzen, dann wird man mit schönen Ergebnissen belohnt.
Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei meinem Freund Rolf vom www.altglas-container.de,
der mir das Objektiv freundlicherweise für diesen Test zur Verfügung gestellt hat.
Seine Vorstellung des Objektives (mit vielen Hunden!) findet ihr hier, schaut mal bei ihm rein: Olympus OM 24mm f2 bei www.altglas-container.de
Wie immer freue ich mich auf eure Meinungen und Kommentare zum Objektiv (und meinem Test) im Kommentarfeld:
The Olympus OM 24mm f2 is a good wide-angle lens.
Especially in its "core competencies" at further focus distances, it is very powerful with its good sharpness from open aperture; for sharp edges you have to stop down to f5.6 and for sharp corners to f8.
The behavior against the sun is good in the time context; newer lenses have clear advantages here.
The chapter on color errors does not give any fundamental cause for complaint; color errors are not extremely noticeable. Unfortunately, when they occur, they are difficult to correct.
The background rendering is very nervous when the aperture is open, which is a shame.
The coma is also clear and makes the lens not astro-suitable.
The distortion is complex and difficult to correct - but never noticeable in all of my image examples.
What sounds like a lot of negative points and only a few positive points here has, in practice, given me many very beautiful photos, as the Schwarzenberg Tower and Nightlights series prove.
So, as is often the case, you have to use (old) lenses according to their strengths, then you will be rewarded with great results.
I would like to thank my friend Rolf from www.altglas-container.de ,
who kindly provided me with the lens for this test.
You can find his idea of the lens (with lots of dogs!) here, take a look: Olympus OM 24mm f2 at www.altglas-container.de
As always, I look forward to your opinions and comments about the lens (and my test) in the comment field:
Diese Tests von Objektiven mit vergleichbarer Brennweite könnten auch interessant sein:
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- Leitz / Leica Super-Angulon R 21mm f4
- Porst WW-Macro X-M 24mm f3.5
- Tokyo Kogaku RE Auto-Topcor 20mm f4
- Tokyo Kogaku RE Auto-Topcor 25mm f3.5
Andere Objektivtests im Olympus OM Zuiko-System:
Other lens reviews of the Olympus OM Zuiko-System:
- Olympus OM Zuiko Auto-Zoom 35-80mm f2.8
- Olympus OM Zuiko Auto-Macro 50mm f2
- Olympus OM Zuiko Auto-Macro 90mm f2
- Olympus OM Zuiko Auto-Zoom 100-200mm f5
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CanRoda (Samstag, 04 März 2023 19:30)
Sehr gut gemachte Vorstellung des 24 mm f 2,0 ! da ist alles gezeigt was wichtig ist.
Ich hatte und habe immer Probleme mit sehr lichtstarken Weitwinkel Linsen soweit ich diese mit voller Öffnung verwendet habe und frage mich daher immer ob nicht auch ein Objektiv mit f 2,8 die gleiche oder gar eine bessere Leistung bringt. Bei Film, besonders Dia mit 50 oder 100 ISO, ist das klar hier erweitert f 2,0 die Möglichkeiten aber am Sensor sehe ich das nicht so zwingend.
Allerdings hatte ich bei meinen alten FD Linsen immer mal wieder den Eindruck, besonders im Vergleich des 50 mm f 1,4 mit dem FD 50 mm f1,8 , dass das f 1,4 abgeblendet besser ist als das 1,8. Die Abbildung war minimal kontraststärker und die Ausleuchtung gleichmäßiger. Hier könnte neben dem Freistellungspotential auch ein Argument für die höhere Lichtstärke sein.
Beste Grüße Ulrich
Christian (Sonntag, 05 März 2023 12:49)
Ich darf mich meinem Vorredner anschließen: das Oly 2/24mm wurde von Dir in aller Ausführlichkeit auf Herz und Nieren geprüft und mit aussagekräftigen Fotos vorgestellt. Vielen Dank für Deine Mühe, denn genau diese Vorstellungen geben Hilfe beim geplanten Kauf ebensolcher Optiken. Natürlich ist es auch ein Genuß Deine wunderbaren Fotos einfach nur anzusehen.
Das Bokeh des 2/24 ist in der Tat sehr eigen und nicht unbedingt von der cremigen, oder auch gefälligen Sorte. Ich finde aber, dass man genau dieses Hintergrundrendering ganz bewußt in manche Fotos einbauen kann, man muß nur wissen wie ;-)
Koma, Kontrast und Schärfe in den Ecken und auch die Farbquerfehler sind im Bereich des damals technisch machbaren. Das konnten die Konkurrenten von Nikon, Canon und Vivitar/Kiron auch nicht besser.
Mir gefällt das Oly 2/24mm subjektiv sehr gut und wer weiß, ob mich nicht doch irgendwann eines anspringt...
Viele Grüße,
Christian
Nikolaus Burgard (Autor) (Montag, 06 März 2023 08:41)
Hallo Ulrich,
das Olympus 24mm f2.8, die lichtschwächere Variante, habe ich auch hier.
Diese ist bei gleichen Blenden mindestens genauso gut wie das 24mm f2.
Sie teilt aber das etwas nervöse Rendering.
Dafür ist das 24mm f2.8 unschlagbar kompakt.
Nikolaus Burgard (Autor) (Montag, 06 März 2023 08:44)
Hallo Christian,
ich denke auch, dass das Olympus 24mm f2 zu seiner Zeit ein ausgezeichnetes Objektiv war (und auch heute noch ist). Und auch hier fällt auf,
wie kompakt Olympus seine Objektive im Vergleich zur Konkurrenz konstruieren konnte.
Das charakteristische Rendering muss man mögen und sich in den Bildern zunutze machen - ich hatte viel Spaß mit dem Objektiv.