Olympus OM Zuiko 24mm f2

 

Als dieses Objektiv im Jahr 1974 erschien, muss es im damals noch jungen Olympus-OM-System eine echte Attraktion gewesen sein, denn ein 24mm-Weitwinkelobjektiv mit f2 war absolut keine Selbstverständlichkeit.

Die anderen großen Hersteller hatten nichts vergleichbares im Programm (Canon veröffentlichte sein FD 24mm f2 ein Jahr später, 1975, und Nikon zog erst 3 Jahre später, 1977, mit ihrem 24mm f2 nach).

 

Es ist der lichtstärkere Bruder des wunderbar kleinen 24mm f2.8, etwas größer, aber immer noch überraschend kompakt für ein solch lichtstarkes Objektiv.

 

Viele Informationen zu den unterschiedlichen Bauformen des Objektives findet ihr hier in der Olypedia !

 

Hier einige Aufnahmen des Objektives:

 

 

Es hat folgende technische Daten:

 

Länge: 48mm

Gewicht: 275g

Blende: von f2 bis f16 rastend, 8 Blendenlamellen

Filtergewinde: 55mm

Optisches System: 10 Linsen in 8 Gruppen mit Floating Elements (Nahbereichskorrektur)

Nahgrenze: 25cm

 

Beim Fokussieren in den Nahbereich wird das Objektiv etwas länger, 

die folgenden Bilder zeigen es einmal bei Stellung auf unendlich und einmal bei Fokussierung auf geringstmögliche Entfernung:

 

An die Testkamera, die Sony Alpha 7RIII adaptiert,

ergibt sich eine angenehme Kombination, die gut in der Hand liegt .

 

Das Olympus 24mm hat in etwa die Größe und das Gewicht der meisten 50mm-Objektive,

zusammen mit dem Adapter erreicht man also sowohl Fokus- als auch Blendenring sehr gut und die Kombination ist nicht frontlastig.

 

Haptisch ist das Objektiv nach all den Jahren immer noch erste Sahne. Der Fokusring hat einen perfekten, gleichmäßigen Lauf mit angenehmem Widerstand - 

und die Olympus-Blendenringe sind in meinen Augen mit ihrem satten klicken eh die absolute  Benchmark.

 

 

Adaptiert habe ich das Objektiv mittels eines Olympus OM auf Sony E-Mount Helicoid-Adapter.

 

Dieser bietet durch Ausdrehen die Möglichkeit eines erweiterten Nahbereiches (wie ein variabler Zwischenring) und Unendlich-Fokussierung "in einem" und erspart das Hantieren mit Zwischenringen.

 

Wenn man, wie hier, ein  Objektiv mit Floating Elements vor sich hat, ist das korrekte Auflagemaß sehr wichtig.

Hier hat dieser Helicoid-Adapter einen tollen Vorteil.

Ist der Helicoid komplett eingefahren, kommt man mit der Objektiv-Fokussierung hinter unendlich - 

das bedeutet, das Auflagemaß stimmt nicht und man erhält schwächere Bildecken aufgrund der Floating Elements.

Stellt man das Objektiv nun auf den Unendlich-Anschlag und dreht den Helicoid soweit aus, dass dann unendlich genau erreicht wird, sind die Bildränder und Bildecken bedeutend schärfer.

 

Bildschärfe

Starten möchte ich in den Test direkt mit der Schärfeleistung,

die das Objektiv erbringen kann.

 

Hierzu habe ich ein Testmotiv gewählt, bei dem sowohl der gewählte Fokuspunkt im Bildzentrum (das Haus in der vorderen Reihe links der nach oben führenden Straße) als auch die rechte untere Bildecke in einer Fokusebene liegen.

 

Man sieht die auf dem Blendenring aufgedruckten Blendenstufen in der Reihenfolge 

f2 - f2-8 - f4 - f5.6 - f8 - f11:

 

Direkt auffällig in den Gesamtbildern ist die starke Vignettierung bei Offenblende f2, die Bildränder sind stark abgedunkelt.

Bei f2.8 gibt es hier bereits einen deutlichen Sprung , aber erst bei f4 und f5.6 sind wir auf gutem Niveau angekommen.

Vollkommen verschwunden ist die Vignette nur bei f8 und f11.

 

Zur genauen Schärfebeurteilung habe ich 100%-Vergrößerungen am Fokuspunkt in der Bildmitte erstellt:

 

 

Bei f2 ist die Schärfe in der Bildmitte schon auf gutem Niveau, aufgrund der sphärischen Aberration ist der Bildeindruck noch etwas flau, obwohl schon viele Details erkennbar sind. Die Kontraste haben noch deutlich Luft nach oben.

Bei f2.8 verschwindet der Glow der sphärischen Aberration bereits vollständig und die Schärfe ist sehr gut bei noch etwas gedämpften Kontrasten.

Ab f4 und bis f8 sind Schärfe und Kontraste auf sehr gutem Niveau.

Bei f11 macht sich die Beugung minimal bemerkbar.

 

Auch aus der Bildecke unten-rechts habe ich 100%-Vergrößerungen vorbereitet:

 

 

 

In der Bildecke ist die Bewertung schon etwas komplexer.

Bei f2 überlagern die Vignette und die sphärische Aberration die komplette Ecke, auch der Astigmatismus ist noch unübersehbar.

Weil bei f2.8 die Vignette schon sehr deutlich gemildert ist, werden erste Details erkennbar. Die sphärische Aberration ist noch stark, und Kontrastkanten werden noch nicht sauber getrennt - deutliche laterale chromatische Aberrationen sind ebenfalls vorhanden.

Bei f4 haben wir bereits ein ordentliches Niveau erreicht, es gibt immer noch einen Rest-Glow.

Bei f5.6 gibt es einen deutlichen Schritt, der Glow verschwindet und die Kontraste werden deutlich besser.

Bei f8 ist die Schärfe auf sehr gutem Niveau angekommen. Auffällig ist, dass die letzten ca. 50 Pixel der äußersten Bildecke unscharf bleiben.

Bei f11 ist die beste Eckleistung erreicht, der scharfe Bereich dehnt sich noch etwas weiter zur Bildecke aus.

Diese bei f8 und f11 fehlenden wenigen letzten Pixel fallen wirklich nur beim Pixelpeepen in der 100%-Ansicht auf, bei normalen (auch großflächigen) Betrachtungen sind sie unsichtbar.

 

Zusammenfassend kann man sagen:

Bereits bei Offenblende f2 ist das Objektiv im erweiterten Bildzentrum absolut nutzbar,

ab f2.8 sehr gut.

Randscharf ist es ab f5.6.

Für scharfe Ecken muss man bis auf f8 abblenden.

Rund um, in und auf dem Schwarzenbergturm

Aber viel mehr als solch eine Schärfereihe zeigen in meinen Augen Bilder aus der fotografischen Praxis, was ein Objektiv kann, und was es nicht kann.

Zwischen Weihnachten und Silvester haben wir einen klirrend kalten, aber schön sonnigen Nachmittag genutzt, um kurz vor Sonnenuntergang den Schwarzenbergturm, einen Aussichtsturm in Saarbrücken, zu besuchen. 

Dieser liegt "tief" im Wald und ist über einige Wanderwege zu erreichen.

Diese Anblicke hat man bei der Annäherung an den Turm:

 

 

Das Treppenhaus des Turmes ist in meinen Augen fotografisch sehr interessant.

Eigentlich sehr schmucklos und zweckmäßig, ergeben die Lichtverhältnisse, die Spinnweben, angebrachte Tags und der Taubenschutz eine interessante Symbiose, und man ist über die Lichtstärke von f2 als Fotograf dankbar:

 

 

Durch die in der Kälte beschlagenen Scheiben "sieht" man auch über den Wald auf die Universität des Saarlandes:

 

 

Oben angekommen ist auch die Turmspitze sehr interessant:

 

 

Der sich bietende Ausblick bei tiefstehender Sonne an einem sonst klaren Wintertag entschädigt für "die Strapazen" des Aufstieges - die Lichtverhältnisse waren wunderschön.

 

Flares und Gegenlichtempfindlichkeit

Es bot sich die Möglichkeit, direkt in der Praxis die Gegenlichtempfindlichkeit und Neigung zu Flares auszuprobieren, ohne "künstliche" Szenarien schaffen zu müssen.

 

Das Olympus OM 24mm f2 zeigt hier schon sein Alter,

und man bekommt leicht Artefakte und Flares beim Fotografieren gegen die unverdeckte Sonne,

auch Winkeländerungen verändern kaum etwas am Ausmaß:

 

 

Auch bei halbverdeckter Sonne, um Blendensterne zu erzeugen, ergibt sich kein anderes Bild.

 

Und hier meine sehr subjektive Meinung:

Es gibt Objektive, bei denen die Flares "schön" aussehen, und man sie zur Bildgestaltung auch mal mitbenutzen kann.

Zu dieser Gruppe gehört das 24mm f2 nicht. Ich finde die Flares und Reflexe hier immer störend  - leider.

(Aber schöne Bilder sind es für mich trotzdem geworden!)

 

 

Spektakulär wurde es dann nach dem Abstieg. Beim "letzten" Blick nach oben offenbarte sich ein wunderschönes Lichtspiel der untergehenden Sonne im Treppenhaus - was die tollen geometrischen Strukturen noch verstärkte:

 

 

Und hier "der Grund" für die besondere Lichtstimmung.

Auf dem Heimweg habe ich dann noch etwas mit der Sonne und den Sonnensternen "gespielt",

bis der Mond uns am Auto empfing.

 

Hintergrundrendering und Bokeh

Damit ihr euch ein genaues Bild über das Hintergrundrendering bei den verschiedenen Blendenstufen machen könnt,

habe ich am "bekannten" Durchgang eine Blendenreihe für euch erstellt.

Der Fokus lag auf der Schraube rechts oben.

 

Bei f2 ist auch der hier weit entfernte Hintergrund in der Ecke sehr nervös und es gibt einiges an Outlining.

Bei f2.8 wirkt das sehr viel runder und harmonischer.

Ab f4 ist nichts "auffälliges" mehr vorhanden, die Schärfentiefe nimmt einfach zu bei weichem Rendering der Hintergründe.

 

 

Auch mein wiederkehrendes zweites Testmotiv habe ich mit dem OM 24mm f2 abgelichtet.

Hier sogar in 2 Varianten, einmal an der normalen Naheinstellgrenze des Objektives,

das zweite Bild mit ausgefahrenem Helicoid, also erweitertem Nahbereich.

Selbst auf diese kurzen Fokusdistanzen sind die Hintergründe nicht komplett weich und cremig.

Es gibt deutliche Linienstrukturen und "Doppelkanten", z.B. an der Fensterreihe oben rechts.

Auch die aufgrund der mechanischen Vignettierung abgeschnittenen Lichtkreise an den Lampen auf der linken Seite sehen nicht sehr schön aus.

 

Hier einige Beispiele an der normalen Nahgrenze des Objektives:

 

Ich denke, dass dies ein Paradebeispiel für "busy Bokeh" ist.

Bei Laub im Hintergrund "grisselig", sobald es Highlights gibt werden diese auffällig umrandet.

Auch sind die Highlightscheibchen nicht rund, sondern auffällig geformt wie ein "U mit Deckel".

Je weiter man zur Bildecke schaut, desto auffälliger werden die Störstrukturen.

 

Hier habe ich ein Motiv auf 3 verschiedene Fokusdistanzen für euch,

anhand dessen man die Entwicklung der Hintergründe gut sehen kann - 

und auch, dass das Objektiv im Nahbereich am Fokuspunkt sehr scharf ist.

 

 

Hier eine weitere Dreierreihe. 

Natürlich werden die Hintergründe weicher, je weiter man sich an das Motiv annähert:

 

Nutzt man den zusätzlichen Helicoid-Adapter, 

um den Nahbereich zu erweitern bleibt es grundsätzlich dabei,

das Hintergrundrendering ist sehr auffällig.

Die Hintergrundhighlights werden nun aber so richtig dominant in Szene gesetzt mit ihrer zu den Ecken hin "abgeschnittenen" Form und starken, teilweise farbigen Begrenzungslinien.

Bokeh ist ja immer subjektiv  - aber hier muss ich sagen, das ist mir des Guten zu viel.

Ich habe nichts gegen Strukturen und eine gewisse Wiedererkennbarkeit, aber das finde ich nicht mehr schön.

 

Auf der Habenseite kann das OM 24mm f2 die nicht abfallende Schärfe auch bei erweitertem Nahbereich verbuchen - hier ist alles im grünen Bereich, auch bei Offenblende.

 

 

Hier sind an den Kontrastkanten des Pilzes deutliche Farbfehler sichtbar - und auch die Highlight-Scheiben haben teilweise eine farbige Umrandung:

 

 

Auch wenn der Fokus nicht ganz nah ist, ist das Rendering auf der nervösen Seite - 

fast unabhängig von der Art des Hintergrundes.

 

 

Auf mittlere Fokusdistanzen ist der Bildeindruck bei Offenblende deutlich harmonischer.

Auch und vor allem, weil es dann weniger der sehr auffälligen Highlight-Scheiben gibt.

 

 

Oft ist es ja so, dass bei Objektiven, die ein nervöses Hintergrundverhalten haben,

die unscharfen Elemente VOR der Fokusebene sehr ruhig dargestellt werden.

Dies ist beim OM 24mm f2 der Fall. Die Vordergründe sind deutlich schöner als die Hintergründe.

 

Fokuspaar vom gleichen Standpunkt aus, einmal auf den Vordergrund (Schloß) und einmal auf den Hintergrund (Treppe) fokussiert:

 

 

Auch hier unterschiedliche Fokussetzung, einmal auf der erste Stütze, einmal auf der zweiten Stütze:

 

 

Und hier noch 3 Beispiele für das ruhigere Vordergrundrendering:

 

 

"Portraits"

Ganz ehrlich, Weitwinkel-Portraits gefallen mir persönlich nicht.

Die sich ergebenden perspektivischen Verzerrungen nutze ich höchstens zur Übertreibung und Überhöhung wie in diesen beiden Beispielen.

Die Schärfe ist schon bei Offenblende gut genug, und das Rendering ist durchaus ansehnlich.

 

Verzeichnung

Das Olympus OM24mm f2 hat leider eine komplexe Verzeichnung.

Diese ist in Form eines Schnurrbartes in den Randbereichen deutlich zu sehen, und man bräuchte ein genaues Korrekturprofil, um sie auszukorrigieren.

Für Architekturaufnahmen ist es also nur bedingt zu empfehlen.

 

Farbfehler / Chromatische Aberrationen

Die Farbfehlerkorrektur des Olympus OM 24mm f2 ist ein "mixed bag".

 

Einerseits sind in den meisten Situationen kaum Spuren von chromatischen Aberrationen zu finden wie im folgenden Beispiel:

 

 

Hieraus Vergrößerungen vom Fokuspunkt (kein Purple Fringing!) und von hinter der Fokusebene (ganz leichte Spuren von grünem Bokeh-Fringing):

 

 

Andererseits ist das Bokeh-Fringing in kontrastreichen Situationen schon auffällig und vor allem kaum zu korrigieren:

 

 

Auch hier zwei Vergrößerungen, die das Ausmaß gut demonstrieren:

 

 

Hinzu kommen die oben schon erwähnten auffälligen Farbränder an den Highlight-Scheiben im Nahbereich.

 

Zusammenfassend also keine einfache Bewertung, denn das Ausmaß oder die Häufigkeit der Farbfehler ist nicht so groß - aber sie sind schwer zu korrigieren.

 

Rendering und Schärfe im Nicht-Nahbereich

Auf weitere Fokusdistanzen ist das OM 24mm f2 deutlich "mehr zu Hause".

 

Hier ein Beispiel für das Rendering bei f2 und f8:

 

 

Das Bild bei Offenblende ist mit seiner Vignette und der durchaus auch auf diese Distanz vorhandene Freistellung in meinen Augen sehr interessant.

Das Bild bei f8 ist technisch sehr gut und lässt keine Wünsche offen, was die Abbildungsleistung angeht.

 

Als nächstes habe ich einige Beispiele bei f5.6, die bestätigen, was ich im Schärfekapitel geschrieben habe. Die Bilder sind scharf bis zum Rand, die Ecken noch etwas schwächer:

 

 

Bei f8 ist dann alles scharf mit schönen Kontrasten, 100%-Pixelpeeper sehen in der Ecke noch minimales Verbesserungspotential: 

 

 

Und bei f11 ist es einfach toll, was man mit einem 50 Jahre alten Weitwinkel-Objektiv an Abbildungsqualität bekommt:

 

Nightlights.....

Im Januar habe ich den letzten Abend mit dem aufgebauten Riesenrad auf dem Tiblisser Platz vor dem Staatstheater in Saarbrücken für einen "Nightlights-Bummel" genutzt.

Folgende Bilder sind bei Offenblende f2 entstanden:

 

 

Auch abgeblendet mit aufgelegter Kamera macht das OM 24mm f2 eine tolle Figur.

Schöne, definierte 8-strahlige Blendensterne und keine Probleme mit den Lichtquellen.

 

Gegenlicht bei künstlichen Lichtquellen

 

Ich habe dann noch ein Augenmerk auf des Verhalten gegen Kunstlichtquellen gelegt,

zunächst bei Offenblende "voll" gegen eine Straßenlaterne:

 

 

Ein ganz leichter Schleier und Kontrastverlust sind zu sehen, kaum der Rede wert.

 

Und auch abgeblendet gibt es keine grundsätzlichen Probleme, allenfalls in der linken oberen Ecke wäre minimal die Reflektion und der leichte Kontrastverlust zu bemängeln.

 

Koma

 

Bei 24mm und f2 denkt bestimmt der ein oder andere sofort an Astrofotografie.

Nach den folgenden Bildbeispiel bei f2 wohl nicht mehr....

 

 

Hieraus die Vergrößerungen aus der Bildmitte und vom linken Bildrand.

 

Deutliche Umrandungen der Lichtquellen schon im Bildzentrum,

und "schönste", große "Engelsflügel" am Bildrand.

Für Punktlichtquellen leider nicht zu empfehlen....

 

Mein Fazit

Das Olympus OM 24mm f2 ist ein gutes Weitwinkel-Objektiv.

Vor allem in seinen "Kernkompetenzen" auf weitere Fokusdistanz ist es sehr leistungsstark mit seiner guten Schärfeleistung ab Offenblende, für scharfe Ränder muss man auf f5.6 und für scharfe Ecken auf f8 abblenden.

Das Verhalten gegen die Sonne ist im Zeitkontext gut, neuere Objektive haben hier deutliche Vorteile.

Das Kapitel Farbfehler gibt keinen grundsätzlichen Anlass zur Klage, Farbfehler sind nicht extrem auffällig. Wenn sie auftreten, sind sie leider schwer zu korrigieren.

Das Hintergrundrendering ist bei Offenblende sehr nervös, schade.

Auch das Koma ist deutlich und macht das Objektiv nicht astrotauglich.

Die Verzeichnung ist zwar komplex und schwer auszukorrigieren - aber in meinen ganzen Bildbeispielen nie auffällig.

Was hier nach vielen negativen und nur wenigen positiven Punkten klingt, hat mir in der Praxis aber viele sehr schöne Fotos beschert, wie die Schwarzenbergturm - und Nightlights-Serie beweisen.

Also gilt wie so oft, man muss (alte) Objektive ihren Stärken gemäß einsetzen, dann wird man mit schönen Ergebnissen belohnt.

 

Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei meinem Freund Rolf vom www.altglas-container.de,

der mir das Objektiv freundlicherweise für diesen Test zur Verfügung gestellt hat.

Seine Vorstellung des Objektives (mit vielen Hunden!) findet ihr hier, schaut mal bei ihm rein: Olympus OM 24mm f2 bei www.altglas-container.de

 

Wie immer freue ich mich auf eure Meinungen und Kommentare zum Objektiv (und meinem Test) im Kommentarfeld:

 

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Kommentare: 4
  • #1

    CanRoda (Samstag, 04 März 2023 19:30)

    Sehr gut gemachte Vorstellung des 24 mm f 2,0 ! da ist alles gezeigt was wichtig ist.
    Ich hatte und habe immer Probleme mit sehr lichtstarken Weitwinkel Linsen soweit ich diese mit voller Öffnung verwendet habe und frage mich daher immer ob nicht auch ein Objektiv mit f 2,8 die gleiche oder gar eine bessere Leistung bringt. Bei Film, besonders Dia mit 50 oder 100 ISO, ist das klar hier erweitert f 2,0 die Möglichkeiten aber am Sensor sehe ich das nicht so zwingend.
    Allerdings hatte ich bei meinen alten FD Linsen immer mal wieder den Eindruck, besonders im Vergleich des 50 mm f 1,4 mit dem FD 50 mm f1,8 , dass das f 1,4 abgeblendet besser ist als das 1,8. Die Abbildung war minimal kontraststärker und die Ausleuchtung gleichmäßiger. Hier könnte neben dem Freistellungspotential auch ein Argument für die höhere Lichtstärke sein.

    Beste Grüße Ulrich

  • #2

    Christian (Sonntag, 05 März 2023 12:49)

    Ich darf mich meinem Vorredner anschließen: das Oly 2/24mm wurde von Dir in aller Ausführlichkeit auf Herz und Nieren geprüft und mit aussagekräftigen Fotos vorgestellt. Vielen Dank für Deine Mühe, denn genau diese Vorstellungen geben Hilfe beim geplanten Kauf ebensolcher Optiken. Natürlich ist es auch ein Genuß Deine wunderbaren Fotos einfach nur anzusehen.

    Das Bokeh des 2/24 ist in der Tat sehr eigen und nicht unbedingt von der cremigen, oder auch gefälligen Sorte. Ich finde aber, dass man genau dieses Hintergrundrendering ganz bewußt in manche Fotos einbauen kann, man muß nur wissen wie ;-)

    Koma, Kontrast und Schärfe in den Ecken und auch die Farbquerfehler sind im Bereich des damals technisch machbaren. Das konnten die Konkurrenten von Nikon, Canon und Vivitar/Kiron auch nicht besser.

    Mir gefällt das Oly 2/24mm subjektiv sehr gut und wer weiß, ob mich nicht doch irgendwann eines anspringt...

    Viele Grüße,
    Christian

  • #3

    Nikolaus Burgard (Autor) (Montag, 06 März 2023 08:41)

    Hallo Ulrich,
    das Olympus 24mm f2.8, die lichtschwächere Variante, habe ich auch hier.
    Diese ist bei gleichen Blenden mindestens genauso gut wie das 24mm f2.
    Sie teilt aber das etwas nervöse Rendering.
    Dafür ist das 24mm f2.8 unschlagbar kompakt.

  • #4

    Nikolaus Burgard (Autor) (Montag, 06 März 2023 08:44)

    Hallo Christian,
    ich denke auch, dass das Olympus 24mm f2 zu seiner Zeit ein ausgezeichnetes Objektiv war (und auch heute noch ist). Und auch hier fällt auf,
    wie kompakt Olympus seine Objektive im Vergleich zur Konkurrenz konstruieren konnte.
    Das charakteristische Rendering muss man mögen und sich in den Bildern zunutze machen - ich hatte viel Spaß mit dem Objektiv.