Wie kann man die Objektive der Kowa SER/Set-R an modernen Systemkameras nutzbar machen?

Die Kameras der Kowa SER/Set-R-Reihe stellen eine Besonderheit unter den Spiegelreflexkameras der 1960er und 1970er dar.

Sie sind die meines Wissens nach letzten Kleinbild-SLRs mit einem Zentralverschluß (Leaf-Shutter-Design).

Aufgrund dieser Besonderheit und der daraus resultierenden Konstruktions- und Zuverlässigkeitsprobleme existiert heute kaum noch ein funktionierendes Exemplar dieser Kameras.

So kann man ohne "schlechtes Gewissen" eine dieser zwar schön anzusehenden, aber nicht mehr nutzbaren Kameras als "Organspender" für die Adaption der Objektive benutzen.

Denn das lohnt sich absolut, und so werden wenigstens die Objektive in die digitale Zeit gerettet.

 

Für den Bau eines Adapters für digitale Systemkameras (hier am Beispiel der Sony Alpha bzw. Nex) braucht man also eine defekt Kowa-Kamera.

 

Hier ein kleines "Vorher-Nachher"-Bild:

 

Bei der Adaption habe ich folgenden Weg beschritten:

 

Nach dem Ausbau der Blendensteuerung aus der Kamera (ohne diese kann man die Blende der Objektive nicht verstellen) muss man einen Weg zur Anpassung des Auflagemaßes an die Sony-Kameras finden.

Ich habe mich hierbei dafür entschieden, gleich eine Erweiterung der Naheinstellgrenzen der Objektive mittels eines weiteren Helicoids einzubauen.

So besteht mein "Adapter" aus folgenden Komponenten:

 

Im Bild von links nach rechts:

 

- Die ausgebaute Blendensteuerung aus der Kowa-Kamera

 

- ein 58-62mm Step-Up-Ring (in diesen habe ich die Blendensteuerung aus der Kowa-Kamera mit    2-Komponentenkleber verklebt)

 

- Einen 12-17mm M42-Helicoid, ebenfalls mit dem Step-Up-Ring mit 2-Komponentenkleber verklebt

 

- 2 dünne Distanzscheibchen eingelegt auf das M42-Gewinde (hier ist eine mögliche "Stellschraube" für den genauen Unendlich-Anschlag)

 

- Zum Anschluß an die Sony-Kameras ein Slim M42-Sony E-Mount Adapter (hier kann man auch einen passenden Fuji oder MFT-Slim Adapter nehmen)

Wie bei den Bauteilen bereits beschrieben, kann man sich mittels der dünnen Distanzscheibchen möglichst genau an unendlich herantasten. Bei mir passt es mit den 2 Scheibchen, um genau auf unendlich zu kommen bei Offenblende mit dem Normalobjektiv.

Mittels des zusätzlichen Helicoids kommt man nun aber viel näher ans Motiv heran. Statt der 70cm-Naheinstellgrenze beim Normalobjektiv sind es nun ca. 30cm, was deutlich praxisorientierter ist.

Beim 135mm-Objektiv sind es statt 1,7m nun ca. 1,1-1,2m.

 

So sieht das 135mm-Objektiv nun mit Adapter und an der Kamera aus:

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