Olympus OM Zuiko-S Auto-Zoom 100-200mm f5

Das Olympus OM Zuiko-S Auto-Zoom 100-200mm f5 ist ein manuelles Schiebe-(Einring-)-Zoom,

das von Olympus 1982 vorgestellt und bis 1985 verkauft wurde.

Es hat einen etwas seltsamen Zoom-Mechanismus, bei dem unüblicherweise das Objektiv beim verlängern der Brennweite in Richtung 200mm länger wird. Normalerweise wird beim einzoomen der Ring nach hinten gezogen, hier schiebt man ihn von sich weg.

Es hat eine eingebaute ausziehbare Gegenlichtblende und ist 80er-Jahre-typisch mit einem Metallkorpus gefertigt, was ein sehr wertiges Anfassgefühl vermittelt.

Für die Technik-Interessierten unter euch hier ein paar technische Daten (vielen Dank an die Olypedia https://olypedia.de/index.php?title=S_Zuiko_Auto-Zoom_1:5/100-200_mm):

 

Kürzeste Länge: 148mm

Durchmesser: 63mm

Filtergewinde: 49mm

Blende: von f5 bis f32

Optisches System: 9 Linsen in 6 Baugruppen

Naheinstellgrenze: 2,40m

Der Listenpreis betrug 1983 stolze 750DM.

 

Es folgen weitere Bilder des Objektives.

Das erste zeigt die kürzeste Länge bei 100mm.

Es folgen jeweils ein Bild bei 200mm und bei 200mm mit ausgezogener Gegenlichtblende

sowie der Front und Anschlußansicht.

Die folgenden Bilder sind mit der Sony Alpha 7III entstanden.

Adaptiert habe ich das Objektiv über einen Olympus OM auf Sony E-Mount HELICOID-Adapter.

Dieser Adapter passt nicht nur das Auflagemaß an, sondern ermöglicht über einen eingebauten Schneckengang auch eine Fokussierung in den Nahbereich, was die unpraktische Naheinstellgrenze von 2,40m in viel bessere Bereiche bringt.

Die Bilder sind in Adobe Lightroom angepasst.

 

 

Starten möchte ich mit Bildern aus dem Nahbereich.

Hier zeigt das Objektiv  eine gute Schärfe am Fokuspunkt schon bei Offenblende, und dies obwohl ich es hier durch Einsatz des zusätzlichen Helicoids meist außerhalb seines eigentlich gerechneten Bereiches einsetze.

Das Hintergrundverhalten ist sehr schön weich, mit duftigen Kontrasten und ohne Betonung von Störstrukturen. Das Freistellvermögen ist trotz der geringen Lichtstärke von f5 erstaunlich hoch.

Es gibt eine leichte Tendenz zum "Swirl", wenn der Hintergrund nicht zu weit vom Motiv entfernt ist.

In dieser Disziplin gefällt mir das Objektiv sehr gut.

Auch auf weitere Distanzen schlägt sich das Objektiv altersgerecht gut.

Hier 4 Bilder gegen unendlich. Das erste Bild bei f5, die beiden folgenden bei f8 (bei 100mm und 200mm). Der Fokus lag jeweils auf der Kirchturmuhr, diese wird scharf abgebildet, und auch die Ränder in der Schärfeebene sehen sehr gut aus.

Das letzte Bild ist bei f11 entstanden, um die Randschärfe beurteilen zu können. Auch hier liefert es sehr gute Schärfe im Zentrum, die bis zum Bildrand erhalten bleibt.

Ein Makel ist die relativ geringe Kontrastleistung, die aber auch dem an diesem Tag vorherrschenden Licht geschuldet ist.

Als Walkaround-Telezoom macht das Objektiv wirklich eine gute Figur,

die Vignettierung ist selbst bei Offenblende sehr gering und Farbfehler wie chromatische Aberrationen halten sich in Grenzen (sichtbar werden diese nur an Kontrastkanten wie z.B. Zweigen gegen den hellen Himmel).

Zum Abschluß meiner Vorstellung habe ich noch Bildpaare vom jeweils gleichen Standpunkt angefertigt, die die Bildwirkung bei unterschiedlichen Brennweiten bzw. anderer Fokussetzung zeigen sollen.

Das erste Paar ist einmal auf die Furchen im Feld im Vordergrund und dann auf die Baumreihe fokussiert.

Bei den anderen Bildpaaren ist nur die Brennweite verändert.

Meine Einschätzung:

 

Ein gut nutzbares historisches Telezoom-Objektiv, mit einem eingeschränkten Brennweitenbereich (im Vergleich zu den sonst üblichen 70-200mm) und geringer Lichtstärke.

Von diesen Einschränkungen profitiert aber eindeutig die Bildqualität, denn das Objektiv ist ab Offenblende schärfetechnisch sehr gut. Vor allem die Kontraste profitieren deutlich , wenn man es abblendet.

 

Die sonst zoom-typischen Schwachpunkte wie Vignettierung (fast nicht wahrnehmbar, selbst bei Offenblende) und Farbfehler (nur an extremen Kontrastkanten) sind gut korrigiert.

 

Für die aufgerufenen Preise ist das Objektiv durchaus eine Überlegung wert.

 

Vielen dank an den Altglascontainer https://www.altglas-container.de/ für das zur Verfügung stellen des Testobjektives!

 

 

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