Schacht/Ulm S-Travelon 50mm f1.8 R

Die Firma Schacht wurde 1948 in München gegründet von Albert Schacht,

der vorher in leitender Position bei Zeiss und Steinheil beschäftigt war.

Ab 1954 fertigte Schacht seine Objektive in Ulm an der Donau.

 

Alle von Schacht hergestellten Objektive sind Rechnungen von Ludwig Bertele, dem Erfinder des Sonnars.

Bereits 1967 wurde die Firma verkauft und 1970 die Objektiv-Fertigung eingestellt.

 

Alle Schacht-Objektive sind mechanische und haptische Leckerbissen,

viel wertiger können Objektive nicht aufgebaut sein.

 

Was die Leistung der optischen Rechnungen angeht, liefen die Schacht-Objektive lange "unter dem Radar".  Erst in der letzten Zeit werden die Objektive wiederentdeckt - und man fragt sich schon, warum sie nicht in einem Namen mit Leica und Zeiss genannt werden, denn alle Schacht-Objektive, die ich bislang an der Kamera hatte, waren sehr überzeugend, und das nicht nur im Zeitkontext.

 

 

Und somit kommen wir zum 

 

Schacht/Ulm S-Travelon 50mm f1.8 R,

 

das ich euch gerne in diesem ausführlichen Objektivtest vorstellen möchte.

Ich freue mich auch sehr, dass mir Ute Kopka viele Bilder zur Verfügung gestellt hat an Kameras "anderer Formate". 

 

Es gab das S-Travelon mit Anschluss für Exa und M42.

Das hier vorgestellte Objektiv hat den Exa-Anschluss und auch die Auslösebrücke.

Diese fehlt bei der M42-Version vollständig.

 

Einige technische Daten des Objektives:

 

Optisches System: 6 Elemente in 4 Gruppen

Blende: von f1.8 bis f16, 6 Blendenlamellen

Gewicht: 193g

Länge: 37,5mm

Filterdurchmesser: 49mm

Naheinstellgrenze: 50cm 

 

Produziert wurde das S-Travelon von 1964 bis 1970.

Es war mit f1.8 herstellerübergreifend das lichtstärkste in größerer Serie produzierte Normalobjektiv für die Exakta-Kameras.

 

 

Einige Bilder dieses wunderschönen Objektives:

 

 

Adaptiert an die beiden Testkameras, die Sony Alpha 7III und die Sony Alpha 7RIII habe ich das             S-Travelon mittels folgender Adapter:

 

 

Man sieht im Bild rechts den dünnen Adapterring von Exa auf Canon EF.

In diesen wird das Objektiv eingesetzt.

Dann wird das ganze mit einem Helicoid-(Close Focusing-)Adapter verbunden (links im Bild).

 

Fertig sieht die Adapter-Objektiv-Kombination dann folgendermaßen aus

(Das erste Bild zeigt die unendlich-Stellung, das zweite Bild bei maximalem Auszug in den Nahbereich):

 

 

Großer Vorteil dieser Adaptionsart ist, dass man ohne "Umbauen" wie bei Zwischenringen sowohl auf unendlich fokussieren kann als auch in den extremen Nah(Makro-)bereich.

 

Es gibt natürlich auch direkte Adapter von Exa auf Sony E-Mount ohne Makro-Funktion zu kaufen.

 

Fertig an die Testkamera adaptiert ergibt sich eine sehr schön stimmige Kombination.

Man erreicht alle Bedienelemente sehr gut, auch ist das Ganze nicht frontlastig.

 

Die gefrästen Zebra-Ringe ertastet man sofort und blind, dabei hat die Fokussierung einen angenehmen Widerstand und läuft nach 60 Jahren immer noch gleichmäßig.

Der Blendenring bedient sich ebenso gut - man muss nur darauf achten, dass der Blendenumschalter immer auf M steht (was man an der roten Farbe gut erkennt - bei A ist das Kontrollfeld grün).

 

Bildschärfe

Bildschärfe auf weite Distanz

Ich habe eine Bildreihe zur Bewertung der Schärfe für euch angefertigt, bei der sowohl das Bildzentrum als auch die Bildecke in einer Schärfeebene liegen.

 

Fokuspunkt war die Markise des Hauses links der nach oben führenden Straße. Das Haus in der rechten oberen Bildecke liegt in der gleichen Fokusebene.

 

 

In den Gesamtbildern sieht man schön die deutliche Vignettierung bei f1.8.

Bei f2.8 ist diese schon sichtbar gemildert und ab f4 komplett vernachlässigbar.

 

Zur genauen Schärfebeurteilung habe ich 100%-Vergrößerungen vom Fokuspunkt in der Bildmitte (der Markise des Hauses) angefertigt:

 

 

Wir starten in der Bildmitte bereits bei Offenblende f1.8 schärfetechnisch auf einem sehr guten Niveau, allerdings gibt es einen sanften Glow aufgrund der sphärischen Aberration und die Kontraste sind noch nicht voll da.

Von f2.8 an ist die Schärfe ausgezeichnet, auch der Glow ist verschwunden - die Kontraste brauchen f4 um ihr Maximum zu erreichen

Bei f11 ist der Schärfeeindruck beugungsbedingt wieder schwächer.

 

Auch aus den Bildecken habe ich 100%-Vergrößerungen angefertigt:

 

 

Wir starten auch in der Bildecke schon bei f1.8 auf gutem Schärfeniveau, jedoch ist die sphärische Aberration in der Ecke als sehr deutlicher Schleier wahrnehmbar - und die Ecke ist durch die Vignettierung deutlich abgedunkelt.

 

f2.8 wird im Vergleich dazu eigentlich nur heller, aber der Glow bleibt

.

Bei f4 steigert sich die Schärfe schon auf knapp sehr gutes Niveau und die sphärische Aberration verschwindet komplett,

bei f5.6 sind auch die Kontraste voll da.

 

Bei f8 erfolgt keine relevante weitere Steigerung mehr, und f11 ist beugungsbedingt wieder minimal schwächer.

 

 

Das Schacht S-Travelon zeigt eine wirklich gute Schärfeleistung,

nicht nur im Zeitkontext, sondern auch nach heutigen Maßstäben.

 

In der Mitte ist die Bildschärfe sehr gut ab Offenblende mit einem sanften Glow,

ab f2.8 ausgezeichnet.

Die Bildecken sind ebenfalls bereits bei Offenblende sehr ordentlich,

und ab f4 gut bis sehr gut. Bei f5.6 ist das Schacht sehr scharf über das komplette Bild.

 

Bildschärfe im Nahbereich

Auf kürzere Distanz, hier an der nativen Naheinstellgrenze des Objektives, ist die Schärfeleistung analog zur Beurteilung auf unendlich.

 

Bereits bei Offenblende scharf, aber vom sanften Glow der sphärischen Aberration noch etwas überlagert - ab f2.8 hervorragend und beim weiteren Abblenden steigert sich nur die Schärfentiefe:

 

 

Bei maximal ausgedrehtem Helicoid-Adapter, also extrem verkürzter Nahgrenze, nimmt die sphärische Aberration deutlich zu und das Bild bei Offenblende weich und verträumt.

 

Bereits bei f2.8 gibt es einen sichtbaren Schärfezuwachs, und ab f4 ist sie wieder sehr gut.

 

Bei diesen extremen Vergrößerungen wird das Schärfeniveau also ca. 1 Blendenstufe schwächer.

 

Bildserie: Ein Sommertag in Bad Dürkheim

Ich finde immer, dass einem Bildserien aus der Praxis  viel über ein Objektiv "erzählen" können.

Denn sie geben Auskunft darüber, wie es sich in der Praxis außerhalb kontrollierter Testszenarien bewährt.

An einem heißen Sommertag haben wir das malerische Bad Dürkheim mit seinem Kurpark und dem großen Gradierwerk besucht. 

Alle Detailaufnahmen sind bei Offenblende f1.8 entstanden, aber auch abgeblendete Bilder bei f8 sind zu sehen:

 

Hintergrundrendering und Bokeh

Dies ist eine für mich wirklich wichtige Testdisziplin,

wenn auch naturgemäß immer subjektiv geprägt in der Bewertung.

 

Aber was nützt das schärfste Objektiv, wenn die unscharfen Bereiche hässlich dargestellt werden.

 

Bei einem "historischen" Objektiv wie diesem finde ich dies immer besonders interessant -

denn zur Zeit seiner Entwicklung war dies mit Sicherheit kein Kriterium,

das Bokeh bekommt erst in den letzten Jahren immer mehr Bedeutung.

 

Wie sich die Bildhintergründe beim Abblenden entwickeln, könnt ihr an der folgenden Blendenreihe am von meinen anderen Tests bekannten Durchgang sehen:

 

 

In diesen Bildern kann man schön einige der grundsätzlichen Abbildungseigenschaften der unscharfen Hintergünde sehen.

 

Bei Offenblende ist das Rendering auf diese Distanz (ca. 1m zum Fokuspunkt) schön weich mit geringen Reststrukturen und einem ganz leicht wahrnehmbaren Swirl.

Bei f2.8 und f4 ist der Swirl verschwunden und auch jenseits der zunehmenden Tiefenschärfe wird das Hintergrundrendering etwas unruhiger.

Bei f5.6 wirkt das Bild dann wieder harmonischer.

 

 

Auch mein zweites wiederkehrendes Motiv bringt einiges aufschlußreiches:

Schönes samtiges Rendering der Hintergründe mit markanten Bubbles und deutlichem Swirl.

Von neutralem Rendering kann man hier mit Sicherheit nicht sprechen, aber es hat einen sehr eigenen Charakter:

 

 

Aus diesen Beispielen lässt sich schon einiges ableiten: Wir haben es auf keinem Fall mit einem neutralen, flächigen Bildrendering zu tun, es gibt deutliche Aberrationen.

 

Rendering auf kurze Distanzen

Auf kurze Distanzen ist das Rendering des Schacht S-Travelon sehr markant und hat einen hohen Wiedererkennungswert für mich.

 

Dabei ist der Unterschied im Hintergrundverhalten an der nativen und der durch den Helicoid herabgesetzten Naheinstellgrenze sehr groß: Während man an der normalen Nahgrenze noch deutliche Strukturen und Begrenzungen an Kontrastkanten sieht, wird es im "Makro"-Bereich butterweich.

 

Ich habe hier 3 Beispielpaare für euch, jeweils an der nativen Nahgrenze und das jeweils zweite Bild mit Einsatz des Helicoid-Adapters:

 

 

Die folgende Beispielgalerie auf kurze Distanzen mit und ohne Helicoid-Einsatz in den verschiedensten Lichtsituationen gibt euch einen guten Überblick über das eigenwillige, aber in meinen Augen sehr interessante Bokeh des Schacht S-Travelon 50mm f1.8.

Ich finde, dass der oft beschworene "Charakter" im Bildrendering hier wirklich vorhanden ist:

 

 

Ich freue mich, dass eine liebe Fotografen-Kollegin, Ute Kopka, mir viele weitere Aufnahmen mit dem S-Travelon zur Verfügung gestellt hat. 

Denn sie nutzt das Objektiv an anderen Formaten als ich.

Folgende Beispiele sind an der Fujifilm XT-4 entstanden, einer Kamera mit einem Sensor im APS-C-Format. Ich finde, dass man deutliche Unterschiede zu den Kleinbild-Aufnahmen ausmachen kann.

Durch den Wegfall der Randbereiche swirlen die Aufnahmen deutlich weniger - die schönen Bubbles zeigen sich aber auch am "kleinen" Sensor:

 

 

Auch benutzt Ute das Objektiv gerne an ihren analogen Kameras, und so können wir euch hier auch Beispiele in der "ursprünglichen" Nutzung zeigen -

Bilder auf Orwo UN54-Schwarzweissfilm mit 100ASA, aufgenommen mit dem Schacht an der Praktica MTL5b.

 

Bildserie: "Sommer 2021 - eine heiße Angelegenheit..."

 

Manche von euch werden sich noch an den unglaublich heißen Sommer von 2021 erinnern.

Es gab eine über mehrere Wochen andauernde Hitzewelle, und so fiel meine "Fotozeit" meist auf die Tagesrandstunden - die Farben der Bilder spiegeln das wieder....

 

Verzeichnung

Das Objektiv verzeichnet leicht tonnenförmig,

zum Glück aber uniform ohne Schnurrbart.

 

Bei Bedarf wäre diese geringe Verzeichnung in der Bildbearbeitung komplett entfernbar.

 

Portraits

Das Schacht hat sich zu einem meiner liebsten 50mm-Objektive für Portraits gemausert.

Der sanfte Glow bei Offenblende bei gleichzeitig vorhandener Schärfe eignen sich hier einfach hervorragend.

 

Das Rendering der Hintergründe ist wirklich charakterstark - man muss also mit dieser Eigenschaft gestalten, erhält dann aber auch sehr schöne Ergebnisse.

 

Bei Aufnahmen gegen die Sonne muss man vorsichtig sein - wenn die Sonne direkt im Sichtfeld ist, gibt es deutliche Kontrasteinbrüche, was man aber auch bewusst nutzen kann.

 

 

Ute Kopka hat mir auch einige ihrer wunderbaren, berührenden Portraits ihrer Eltern und von Hundesenior Olli zur Verfügung gestellt für diese Objektivvorstellung.

Folgende Aufnahmen sind wieder digital mit der Fuji XT-4 entstanden.

Die 50mm wirken am APS-C-Sensor wie 75mm, es ergibt sich ein wunderbarer Bildwinkel für Portraits - sowohl von Menschen als auch Tieren.

 

 

Und auch analog auf ORWO UN54-Schwarzweissfilm weiß das S-Travelon an der Praktica MTL5b mit seiner wunderbaren Kombination aus Schärfe und schönem Rendering voll zu überzeugen:

 

Farbfehler / Chromatische Aberrationen

In dieser Disziplin ist das Objektiv erstaunlich stark.

Wie bereits bei den Bildschärfereihen gesehen, gibt es ganz leichte laterale chromatische Aberrationen - in der Bildbearbeitung sind diese mit einem Klick korrigierbar.

 

Longitudinale chromatische Aberrationen sind auch zu finden,

hier ein Bildbeispiel zur Bewertung.

 

Zuerst seht ihr ein Bild von Chromösen und daraus jeweils eine Vergrößerung von vor und hinter der Schärfeebene -

hierbei zeigen sich ganz leichte Spuren von Purple Fringing vor der Schärfeebene.

Deutlicher sind die grünen chromatischen Aberrationen hinter der Schärfeebene, die man auch in "Real World"-Bildern in Form von grünem Bokehfringing öfters findet:

 

Bildserie: Auf dem "Bettelwald-Weg" an einem trüben Sonntag

An einem trüben Sonntagvormittag im März war ich auf dem Bettelwald-Weg unterwegs.

 

Hier habe ich neben Detailaufnahmen viele Bilder auf f8 abgeblendet gemacht, die zeigen wie gut das Objektiv über das komplette Bild ist. Scharf, kontrastreich, angenehme Farben.

 

Wenn nur die bei starker Abblendung und diffusem Licht gelegentlich auftretenden Hotspots in der Bildmitte aufgrund der reflektierenden Blendenlamellen nicht wären (mehr dazu im Kapitel Gegenlichtverhalten).

 

Verhalten im Gegenlicht

Das Schacht S-Travelon 50mm f1.8 ist ein Gegenlicht-empfindliches Objektiv.

Je nachdem, wie stark man es provoziert, kann man von "schöner Effekt" bis total unbrauchbar alles erhalten.

Hier einige Beispiele aus der Fotopraxis, ich habe keine absichtlich schlimmen Szenarien konstruiert.

 

Bei Offenblende erhalt man leicht sichtbare Kontrastverluste und Flares:

 

 

Abgeblendet, um Sonnensterne zu provozieren, halten sich die Flares durchaus in Grenzen.

Kleine Blobs, aber nichts bildruinierendes:

 

 

Bei den folgenden extremen Gegenlichtaufnehmen gegen die tiefstehende Sonne sieht man das größte Problem des Objektives:

Je stärker man abblendet, desto schlimmer wirkt sich das umherirrende Licht zwischen den unbehandelten (Stahl-) Blendenlamellen und dem Sensor aus - 

es ergibt sich eine deutliche Aufhellung (Hotspot) in der Bildmitte.

 

 

Erstaunlicherweise ist dieses Problem bei diffusem Licht wie bei den folgenden Aufnahmen eigentlich größer als im direkten Gegenlicht (alle Aufnahmen bei f8):

 

 

Generell ist das Hotspot-Problem in meinen Augen aber "halb so wild".

Es wird größer, je weiter man abblendet. Bei f8 kann man das Problem auf Aufnahmen wirklich von Zeit zu Zeit sehen.

Bei f5.6 ist das Phänomen deutlich kleiner - und wie das Kapitel Schärfe zeigt, ist das Schacht da schon scharf bis in die Ecken. 

Trotzdem muss man hier schon bei der Aufnahme ein waches Auge darauf haben.

 

Bildserie: "Nach dem großen Regen"

Wenn im Frühjahr nch einem starken Regen das Wasser sich seinen Weg sucht, finde ich das immer interessant. Hier eine kleine Bildserie mit meist langen Verschlusszeiten, um das Wasser weich fließend zu bekommen:

 

Bildserie: Der Bliessteig bei Bebelsheim

Der Bliessteig ist ein wunderschöner Wanderweg durch die Biosphäre Bliesgau.

Folgende Aufnahmen sind auf der Höhe bei Bebelsheim  entstanden:

 

Mein Fazit

Das Schacht S-Travelon 50mm f1.8 ist in meinen Augen einer der interessantesten Vertreter der frühen  lichtstarken Objektive.  Für seine Produktionszeit erstaunlich leistungsstark, und auch heute weiß das Objektiv mit seiner charakterstarken Darstellung zu gefallen.

 

Aber zuerst die objektiven Wertungskriterien:

Die Bildschärfe ist im Zentrum ab Offenblende sehr gut mit einem sanften Glow, ab f2.8 ausgezeichnet.

Die Bildecken brauchen f5.6, um auf sehr gutes Niveau zu kommen, sind aber auch bei Offenblende schon brauchbar.

Die Schärfeleistung ist auch im Nahbereich sehr gut, hier gibt es keinen Einbruch. 

Die Verzeichnung ist leicht tonnenförmig und die chromatische Aberration bis auf gelegentlich zu findendes grünes Bokeh-Fringing gut kontrolliert.

Im Gegenlicht zeigt das Schacht sein Alter, gegen die Sonne ist mit Kontrasteinbrüchen und Flares zu rechnen. Ein Problem sind die Hotspots, die beim Abblenden stärker werden.

 

Subjektiv sind mit Sicherheit meine Einschätzungen zum Bildrendering: Ich mag es, wie das Objektiv zeichnet (was man auch an der Vielzahl der Bilder, die ich mit dem Objektiv gemacht habe, ablesen kann - es schmuggelt sich irgendwie sehr regelmäßig an die Kamera).

Das Rendering ist sehr eigen - der starke Swirl in Verbindung mit den deutlich abgegrenzten Highlights und der enormen Schärfe sind eine sehr spezielle Kombination. Aber dehalb entstehen auch Bilder, die sich bei mir abspeichern und die ich wiedererkennen und dem Objektiv zuordnen kann. 

Vor allem Portraits mit dem Schacht mache ich sehr gerne. Man darf aber keine neutrale Darstellung suchen, denn die gibt es mit dem S-Travelon einfach nicht.

 

Für mich eines der schönsten historischen Normalobjektive - sowohl was das Objektiv selbst angeht als auch die Bildergebnisse, die es ermöglicht.

 

Herzlich danken möchte ich noch einmal Ute Kopka für ihre tollen Bilder.

 

 

 

Unter der nun folgenden abschließenden Bildergalerie freue ich mich im Kommentarfeld auf eure Anmerkungen zu Test und Objektiv!

 

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Kommentare: 3
  • #1

    DETLEV Blum (Donnerstag, 16 März 2023 08:33)

    Große Klasse, der Review. Seit ich es habe, ist das Travelon eines meiner Lieblinge (nach dem Domiron ;-)). Ich habe mir seinerzeit die Mühe gemacht, die Vignettierung mit Graukartenaufnahmen zu ermitteln. Vielleicht eine witzige Ergänzung zum optischen Eindruck. Irgendwo habe ich noch das Excel-Chart. Ich suche es mal raus... Herzliche Grüße
    Detlev

  • #2

    Nikolaus Burgard (Autor) (Donnerstag, 16 März 2023 13:01)

    Hallo Detlev,
    zuerst mal vielen Dank.
    Wenn du die Ergebnisse noch findest würde ich mich freuen, wenn du sie mit mir teilst.
    Vielen Dank vorab!

  • #3

    Dezibel24 (Freitag, 17 März 2023 20:37)

    Habe die Datei gefunden, was mir noch einfällt: Schacht war einer der wenigen genialen Hersteller mit adaptiver Tiefenschärfeskala in allen Objektiven, ich finde das ist zwar nur ein Gimmick, aber dennoch einemechanische Glanzleistung. Ich meine den roten Ring, der sich mit der Blendenwahl verschiebt und dann den Schärfebereich auf dem Fokusring anzeigt. Die Offenblenden-Vignettierung ist wirklich krass, bei meinem kam es mir so vor, als sei sie auch nicht wirklich gleichmäßig, deshalb habe ich mal ne Graukarte fotogrtafiert und in PS die Lichtwerte gemessen, z Corona hatte man ja viiieel Zeit ;-D