Schneider-Kreuznach                    Xenon 40mm f1.9 (Robot 24x24)

 

Die "Robot-Kameras", entwickelt und gebaut von Otto Berning und Heinz Kilfitt ab den 1930er-Jahren, sind wirklich eine Besonderheit.

 

Sie sind sogenannte "Federwerk-Kameras", bei denen der Filmvorschub und Verschluss durch die in der Feder gespeicherte Kraft angetrieben werden.

 

Zu diesen Kameras produzierten einige der renommierten Hersteller passende Objektive (u.a. Carl Zeiss Jena und Kilfitt), den größten Anteil an den verkauften Objektiven hatte aber die Firma Schneider aus Bad Kreuznach.

 

Neben einigen lichtschwächeren Objektiven war das 

 

Schneider-Kreuznach Xenon 40mm f1.9

 

das Topmodell der Normalbrennweiten für "den Robot".

 

Einige technische Daten:

 

Baujahr: ab 1940

Optisches System: 6 Linsen in 5 Gruppen

Blende: f1.9 bis f16, mit Rastung, 15 Blendenlamellen

Naheinstellgrenze: 70cm

 

 

Die Robot-Kameras hatten das quadratische Bildformat mit Negativen von 24x24mm.

Für diese Bereich sind auch die Objektive gerechnet. Deshalb ist bei einer Nutzung am Kleinbildformat von 24x36mm mit einer starken Vignette zu rechnen. 

 

 Hier einige Bilder des Objektives:

 

 

 

Zur Adaption an die Sony Alpha benutze ich einen von Henry Feddersen produzierten Adapter,

bei dem sowohl die M26-Schraubobjektive als auch die moderneren Robot-Objektive mit größerem Durchmesser angeschlossen werden können.

 

 

Fertig adaptiert sieht das alles "wie aus einem Guss" aus.

 

 

In Kombination mit der hauptsächlichen Testkamera, der Sony Alpha 6500,

ist das eine geniale Kombination.

Klein, aber mit der Metallkonstruktion wird ein relativ hohes, ausgleichendes Gewicht und eine enorme Wertigkeit erreicht. Das sieht nicht nur schön aus, sondern fühlt sich auch so an.

 

Bildschärfe

Wir starten in den eigentlichen Testbericht direkt mit 2 Bildschärfereihen auf weite Entfernung.

Dieses Mal 2 Reihen, weil ich die Bildschärfe am Kleinbild/Fullframe-Sensor und an APS-C zeigen möchte.

 

Kleinbildformat (36x24)

Die Objektive für Robot waren ja eigentlich für 24x24 gerechnet, sodaß das Kleinbild-Format mit 36x24 deutlich größer ist.

Deshalb ist mit einer starken Randabdunkelung inklusive schwarzer Ecken zu rechnen.

 

Ihr seht zuerst das komplette KB/FF-Bild in den Blendenstufen f1.9 - f2.8 - f4 - f5.6 - f8 - f11:

 

 

Wie erwartet haben wir bei allen Blendenstufen schwarze Ecken, der Bildkreis reicht knapp nicht aus für den Kleinbild-Sensor.

 

Bei f1.9 gibt es zusätzlich eine sehr starke Vignette, die weit ins Bild hineinreicht,

sich bei f2.8 aber schon deutlich verbessert.

Bei f4 sind die Ecken schon fast ohne zusätzliche Abdunklung im Vergleich zur Bildmitte,

ab f5.6 sind die Ecken (bis auf den komplett schwarzen Bereich) auf gleicher Helligkeit wie die Mitte.

 

Um genau zu sehen, wie scharf das Objektiv in der Bildmitte ist, habe ich 100%-Vergrößerungen vom anfokussierten Bildzentrum angefertigt:

 

 

 

Bereits bei f1.9 ist die Bildschärfe in der Mitte gut. Es gibt einen leichten Glow aufgrund der sphärischen Aberration und die Kontraste sind noch nicht voll da.

Bei f2.8 ist die Schärfe bereits sehr gut, die sphärische Aberration verschwunden und die Kontraste bereits deutlich besser.

Ab f4 ist die Bildmitte ausgezeichnet scharf und kontrastreich.

Auch bei f11 ist noch kein Einfluss der Beugung sichtbar.

 

Auch aus der Bildecke habe ich 100%-Vergrößerungen erstellt:

 

 

Zu den Kleinbild-Ecken gibt es nicht viel zu sagen....

Sie bleiben verschmiert bis f5.6, nur die Vignette wird weniger und die Ecke deshalb heller.

Laterale chromatische Aberrationen sind bei allen Blendenwerten sichtbar.

Bei f8 und f11 "ist etwas zu erkennen" - aber die äußerste Ecke verbleibt absolut schwach.

 

Die Benutzung dieses Xenon an Kleinbild ist für mich mehr eine "Machbarkeitsstudie" - für ernsthafte Fotografie ist das nicht geeignet - der Bildkreis ist einfach zu klein.

Selbst wenn man die komplett schwarzen Ecken zuschneidet, verbleibt es in den sichtbaren Rand- und Eckbereichen sehr unscharf.

 

 

APS-C-Format (24x16)

Am APS-C-Format macht die Nutzung des Objektives in meinen Augen deutlich mehr Sinn.

Es ergibt sich so der Bildwinkel eines 60mm-Objektives an Kleinbild,

eine sehr spannende Brennweite.

 

Und auch die Leistung in diesem Format ist deutlich besser - wir starten mit den Gesamtbildern:

 

Die sichtbare Vignettierung beschränkt sich im APS-C-Format auf die Offenblende f1.9, und selbst da ist sie nur sehr schwach wahrnehmbar.

Ab f2.8 ist das Bild ausgeglichen hell über die komplette Diagonale.

 

Die Bildschärfe  in der Bildmitte verbleibt bei gleicher Vergrößerung natürlich analog zur Reihe oben im Kleinbild-Format.

 

Aber in den APS-C-Bildecken ergibt sich eine ganz andere Bewertung, hier die 100%-Vergrößerungen:

 

 

Wir starten bei f1.9 schon mit einer ordentlichen Detailschärfe. Der verwaschene Eindruck kommt hauptsächlich von der sphärischen Aberration, aber auch etwas Astigmatismus ist auszumachen.

 

Bei f2.8 steigern wir uns bereits sichtbar, die sphärische Aberration verbessert sich sehr deutlich, es verbleibt der Astigmatismus.

 

Bei f4 sind sphärische Aberration und Astigmatismus verschwunden, die Detailschärfe verbessert sich leicht auf gutes Niveau.

 

Bei f5.6 haben wir eine sehr gute Eckschärfe erreicht, sie steigert sich bei f8 auf ausgezeichnet.

Bei f11 macht sich die Beugung minimal bemerkbar und die Schärfe fällt wieder auf sehr gutes Niveau.

 

 

Die Bildschärfe in der Bildmitte ist ab Offenblende gut nutzbar, ab f4 hervorragend.

 

Am Kleinbild/Fullframe-Sensor sind die Bildecken schwarz und verbleiben schwach,

eine Nutzung macht nur als "Effektobjektiv" Sinn.

 

An APS-C ist die Leistung auch in den Bildecken sehr erfreulich.

Bereits bei Offenblende f1.9 ordentlich, hat man ab f5.6 kaum noch etwas zu meckern und bei f8 ist es bis in die äußersten Ecken hervorragend scharf.

 

 

Ab hier sind aus oben gezeigten Gründen alle Bilder im APS-C-Format mit der Sony Alpha 6500 aufgenommen!

Winter Wonderland Part 1

In diesem Winter hatten wir tatsächlich zum ersten Mal seit Jahren wieder Schnee,

zumindest mal 20cm...

Bei einem kleinen Spaziergang durch den Ort sind die folgenden Aufnahmen entstanden,

die direkt schön einige der besonderen Abbildungseigenschaften zeigen:

 

 

Das Objektiv hat "weiche Kontraste" mit gut durchgezeichneten Tiefen.

Die Erdtöne finde ich etwas gedämpft, während die kräftigeren Farben wie Rot und Gelb richtig strahlen.

 

Verzeichnung

Im APS-C-Bildfeld ist das Objektiv fast komplett verzeichnungsfrei.

Es gibt eine minimale Tonnenförmige Tendenz -

die ist so gering, dass sie selbst in kritischen Architekturbildern nicht auffällt.

 

Hintergrundrendering und Bokeh

Dies ist eine für mich wirklich wichtige Testdisziplin,

wenn auch naturgemäß immer subjektiv geprägt in der Bewertung.

 

Aber was nützt das schärfste Objektiv, wenn die unscharfen Bereiche hässlich dargestellt werden.

 

Bei einem "historischen" Objektiv wie diesem finde ich dies immer besonders interessant -

denn zur Zeit seiner Entwicklung war dies mit Sicherheit kein Kriterium,

das Bokeh bekommt erst in den letzten Jahren immer mehr Bedeutung.

 

Wie sich die Bildhintergründe beim Abblenden entwickeln, könnt ihr an der folgenden Blendenreihe am von meinen anderen Tests bekannten Durchgang sehen:

 

 

 

In diesen Bildern kann man schön einige der grundsätzlichen Abbildungseigenschaften der unscharfen Hintergünde sehen.

Bei Offenblende gibt es eine deutliche Tendenz zum Swirl, gepaart mit früh mittig einsetzender Verformung von Hintergrundhighlights zu Ovalen. Aber auch in den Ecken werden diese selten zu Catseyes "mit Spitzen", sondern bleiben abgerundet.

Auch bei f2.8 und f4 bleiben die Highlights sehr präsent, aber schon deutlich kreisförmiger. Hier spielen die 15 Blendenlamellen ihre Stärke aus.

Die generelle Darstellung bleibt auch beim Abblenden sehr weich und samtig.

Wenn einen die Ovale also stören, kann man durch Abblenden auf f2.8 bei ähnlicher Freistellung die Abbildungscharakteristik deutlich beeinflussen und "beruhigen".

 

Auch mein zweites wiederkehrendes Motiv bringt einiges aufschlußreiches:

Schönes samtiges Rendering der Hintergründe mit markanten Bubbles und deutlichem Swirl.

Von neutralem Rendering kann man hier mit Sicherheit nicht sprechen, aber es hat einen sehr eigenen Charakter:

 

Hintergrundrendering auf nahe Distanzen

Auf nahe Distanzen finde ich das Rendering des Xenon sehr spannend.

Gute Schärfe gepaart mit interessanten Eigenheiten:

 

Sehr deutlicher Swirl, und die Hintergründe verschmelzen gerne zu kleinen "Farbplättchen".

Auch die Highlights sind immer als "Bläschen" präsent, mit der Tendenz zu Ovalen in den äußeren Bildbereichen:

 

Hintergrundrendering auf mittlere und weitere Distanzen

 

Auf mittlere und weitere Distanzen ist das Xenon ein eher "nervöser" Kandidat.

Hier zuerst mal eine 3er-Blendenreihe bei f1.9, f2.8 und f4:

 

 

Bei f1.9 ist die Grundschärfe am Fokuspunkt schon gut, aber der Abfall zu den Rändern ist stark.

Die Bildecken sind richtig verschmiert, das sieht nicht schön aus.

Bei f2.8 verbessern sich der Rand  und die Ecken schon,

aber erst bei f4 kann man von einer harmonischen Abbildung reden.

 

Hier einige weitere Beispiele bei Offenblende f1.9:

 

Portraits

Die gute Grundschärfe und die leichte sphärische Aberration machen das Xenon in meinen Augen zu einem sehr attraktiven Portraitobjektiv.

 

Ich habe es in diesem Bereich schon viel genutzt und ich finde die Bilder, die damit entstehen, sehr schön. Es hat ein ganz "eigenes" Rendering. Scharf mit schönen Details am Fokuspunkt, aber noch etwas von einem leichten Glow überlagert. 

Die Übergänge von Schärfe zu Unschärfe gefallen mir besonders gut und bei den Hintergründen gibt es auf Portrait-Distanzen nichts zu meckern.

 

Hier eine kleine Available-Light-Serie, die Hauptlichtquelle war dei Display-Beleuchtung des Notebooks:

 

 

Als nächstes möchte ich euch eine kleine Serie im diffusen Gegenlicht zeigen.

Hier verhält sich das Xenon sehr ansprechend.

Es gibt einen sichtbaren Kontrastverlust, der eine angenehme Weichheit in die Bilder zaubert:

 

 

An einem sehr kalten, aber wunderschön sonnigen Wintertag wollte ich "es dann wissen".

 

Portraits gegen die tiefstehende Sonne mit einem nur einfach vergüteten Objektiv mit einer Rechnung aus den 1940er-Jahren - das kann nur schiefgehen, oder?

 

Aber nein, ganz im Gegenteil - das Xenon war auch hier kaum aus der Ruhe zu bringen.

 

Hier einige Portraits meiner Mama:

 

 

Und auch mein Vater stellte sich dann für einige Portraits als "Model" zur Verfügung -

hier habe ich bewußt auch probiert, Flares zu erzeugen - an den unteren Bildrändern seht ihr leichte Spuren:

 

 

Und hier die Beiden zusammen, Blende war hier f4:

 

 

Um das Spiel dann "auf die Spitze zu treiben", habe ich zusammen mit meiner Frau dann noch eine Serie mit der Sonne direkt am Bildrand aufgenommen - 

hier gab es dann deutliche Reflexe (aber mehr Sensorreflektionen als Flares im eigentlichen Sinn) - die aber durchaus charmant sind in diesen Bildern.

 

 

Ich finde, das Xenon ist ein sehr schönes Objektiv für Portraits.

Seine Hintergründe haben ihren eigenen Charme, und es ist "technisch gesehen" erstaunlich gut - 

Schärfe, Kontraste und Gegenlichtverhalten sind in Ordnung - und die Bilder haben einen schönen, leichten Glow, den es bei modernen Objektiven nicht mehr (oder kaum noch) gibt.

 

Farbfehler / Chromatische Aberrationen

 

In dieser Disziplin ist das Objektiv erstaunlich stark.

Wie bereits bei den Bildschärfereihen gesehen, gibt es ganz leichte laterale chromatische Aberrationen - in der Bildbearbeitung sind diese mit einem Klick korrigierbar.

 

Longitudinale chromatische Aberrationen sind kaum zu finden,

hier einige Bildbeispiele zur Bewertung.

 

Zuerst seht ihr ein Bild von Chromösen und daraus jeweils eine Vergrößerung von vor und hinter der Schärfeebene:

 

 

Selbst in der Vergrößerung sind an den Chromteilen vor und hinter der Schärfeebene keine Spuren von CAs sichtbar.

 

Hier ein "Härtetest": Eis in einer Pfütze gegen die Sonne, auch hier das Gesamtbild und die Vergrößerung:

 

 

Auch hier eine erstaunlich gute Korrektur - keine grünen oder violetten Säume.

 

Aber ich habe die Farbfehler dann doch noch gefunden - erstaunlicherweise bei gedämpftem Licht.

Aber der Schnee ist halt gnadenlos...

Hier sieht man rund um den anfokussierten Ast sowohl purple fringing als auch grünes Bokeh fringing: 

 

 

Insgesamt eine sehr gute Farbfehlerkorrektur - hier sieht das ein oder andere moderne lichtstarke Objektiv alt dagegen aus...

 

Weiße Winterlandschaften...

 

...haben bei uns mittlerweile Seltenheitswert.

Wenn dann auch die Lichtsituation so besonders ist, wie hier, kommen sehr stimmungsvolle Aufnahmen heraus.

Alle Bilder sind abgeblendet auf f8 entstanden, und da ist das Xenon wirklich knackscharf.

 

 

Passend dazu noch etwas "Kraftwerksromantik", nachdem das Kohlekraftwerk wieder im Notberieb ist...

Die ersten drei Bilder bei f8, das Letzte bei f16 um einen Sonnenstern zu bekommen...

 

Verhalten im Gegenlicht

In dieser Testdisziplin kann man jedes Objektiv schlecht aussehen lassen, wenn man möchte.

Es kommt immer darauf an, wie sehr man es "darauf anlegt".

Ich versuche hier immer eine praxisgerechte Bewertung zu finden.

 

Wie bei den Portraits bereits gezeigt,

ist das Xenon alles andere als eine "Vampirlinse".

 

Es hängt natürlich davon ab, wie weit man es pusht.

 

Bei Offenblende gibt es im Gegenlicht immer einen Kontrastverlust, der sich aber gut in der Nachbearbeitung wiederherstellen lässt. Ein gutes Beispiel dafür ist das erste folgende Bild.

 

Bei den anderen beiden Beispielen habe ich die Sonne direkt ins Blickfeld genommen,

zuerst am oberen Bildrand und dann in die Bildmitte.

Neben dem Kontrastverlust gibt es nun auch Flares.

Sehr leicht um die Lichtquelle im Bild mit dem Baum, bei den Blättern mit der Sonne in der Bildmitte sind sie schon deutlicher.

 

 

Abgeblendet auf f8 bleibt das Verhalten sehr ähnlich.

 

Obwohl die Sonne bei den ersten beiden Bildern direkt am Bildrand steht, gibt es keine störenden Flares und nur wenig Kontrastverlust.

 

Wenn man wie beim letzten Bild die Sonne mittiger platziert, wird es auch mit dem Xenon "kompliziert" - hier werden die Flares dann doch zu stark.

 

 

Wie immer kann man die Effekte durch minimale Veränderungen des Bildausschnittes beeinflussen (hier bei Offenblende 2 Bilder im Vergleich):

 

 

Sonnensterne sind mit dem Xenon nur sehr schwer zu bekommen - man muss es wirklich maximal

(auf f16) abblenden.

Die Sterne sind aufgrund der 15 Blendenlamellen 30-strahlig. Aber da die Lamellen abgerundet sind, sind nicht alle Strahlen gleich lang - so wirkt das ganze etwas "fuzzy".

 

Direkt neben der Sonne gibt es immer einen punktförmigen Flare. Sonst ist das auch hier im Gegenlicht in Ordnung.

 

 

Wir haben hier ein altes, einfachvergütetes Objektiv vor uns,

das sich natürlich nicht mit modernen Konstruktionen vergleichen lässt in puncto Gegenlichtverhalten.

Aber es schlägt sich erstaunlich wacker und ist definitiv nicht unbrauchbar.

 

In den Wintersonnenuntergang hinein...

 

An diesem tollen Wintersonnentag marschierten wir am Abend dem Sonnenuntergang entgegen - 

und das kleine Xenon konnte noch einmal zeigen, was in ihm steckt.

Egal ob abgeblendet oder bei Offenblende - 

Farben und Rendering begeistern mich.

Ein klassischer Look, den es so bei heutigen Objektiven nicht mehr gibt.

 

 

Wenn man dann aus dem Wald kommt und einen unverdeckten Blick auf den Himmel hat, ist das wunderschön.

Auffällig ist hierbei, dass solche alten, einfach vergüteten Objektive da eine besonders schöne, abgestufte Zeichnung haben - sowohl in den Farben als auch in den Kontrasten.

Alles ist in meinen Augen durchgezeichneter, mit mehr "Schattierungen" versehen als mit modernen Objektiven:

 

Mein Fazit

 

Das kleine Xenon 40mm f1.9 für den Robot ist ein sehr interessantes, altes Objektiv.

Ich finde die Abbildungseigenschaften sehr spannend, denn der oft strapazierte Begriff "Charakter" passt hier in meinen Augen total.

 

Das Experiment "Nutzung an Kleinbild, obwohl das Objektiv nur für 24x24 gerechnet ist" habe ich schnell ad Acta gelegt und es mit meiner APS-C-Kamera benutzt, wo es in meinen Augen viel besser passt.

 

Die Bildschärfe an Kleinbild und APS-C ist in der Bildmitte ab Offenblende gut, ab f4 hervorragend.

Am Kleinbild/Fullframe-Sensor sind die Bildecken gruselig, dunkel und unscharf.

Am APS-C-Sensor sind diese schon ab Offenblende ordentlich und bei f5.6 sehr gut, bei f8 hervorragend.

 

Besonders schön finde ich das Objektiv mit seiner guten Grundschärfe und dem verbleibenden leichten Glow für Portraits.  Auch im Gegenlicht ist es hier sehr gut nutzbar.

Überhaupt ist das Gegenlichtverhalten des Objektives in Ordnung, man darf es halt nicht zu weit pushen.

 

In den Kapiteln Verzeichnung und chromatische Aberrationen ist das Objektiv auf einem Niveau, an dem sich viele moderne lichtstarke Objektive "ein Scheibchen abschneiden" könnten.

 

Das Bokeh ist sehr eigentümlich und alles andere als neutral - hier kann sich jeder anhand der vielen Bildbeispiele ein eigenes Urteil bilden. Ich muss für mich sagen, dass es mir im Nahbereich und auf Portraitdistanzen gut gefällt, auf weitere Entfernungen ist es mir zu nervös. 

 

Besonders gut gefallen mir die gut durchgezeichneten Kontraste und Farben. Hier fehlt zwar "der Punch" - aber man erhält eine tolle Differenzierung und Durchzeichnung - etwas, was man so in modernen Objektiven nicht mehr findet.

 

Mir gefällt das kleine, aber exzellent verarbeitete Xenon sehr gut, alleine das Anfassgefühl ist eine Klasse für sich und man erhält zusammen mit der Sony Alpha 6500 eine angenehm transportable Kombination mit einer interessanten Brennweite, die man einfach gerne mitnimmt. So ist das Xenon schon seit Jahren in meinem Besitz und "schleicht" sich regelmäßig immer wieder an die Kamera.

Und das ist bei der Vielzahl meiner Auswahlmöglichkeiten schon ein Ritterschlag.

 

Wie immer freue ich mich im Kommentarfeld unter der folgenden abrundenden Bildergalerie über eure Fragen, Anregungen und Anmerkungen zu Test und Objektiv!

 

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