Vivitar 100-200mm f4 Close Focusing Zoom

 

Der Markenname Vivitar geht zurück auf das amerikanische Handelsunternehmen Ponder&Best.

 

Ab den 1960er Jahren vermarktete das Unternehmen Fotoprodukte unter diesem Namen, die es bei japanischen Optikkonzernen nach eigenen Vorgaben entwerfen und auch herstellen ließ.

 

Vivitar hatte unter den "Fremdmarken" mit den besten Ruf, unter anderem auch wegen seiner "Series 1" genannten Hochleistungs-Objektivlinie.

 

Jedenfalls bauten für Vivitar diverse japanische Betriebe Objektive,

die sich auch heute noch anhand der entschlüsselten  Seriennummern genau unterscheiden lassen.

 

Als die Besten gelten die von Kino Precision Industries (Kiron) und Komine hergestellten Objektive,

und zu letzteren gehört auch das 

 

Vivitar 100-200mm f4 Close Focusing Zoom,

 

dass ich euch nun vorstellen möchte.

 

 

Einige technische Daten:

 

Typ: 2-Ring-Zoom (Brennweite und Fokus werden an 2 verschiedenen Ringen eingestellt)

Länge: 140mm 

Gewicht: 650g

Blende: von f4 bis f22, stufenweise rastend, 6 Blendenlamellen

Filtergewinde: 58mm

Naheinstellgrenze: 90cm (daraus resultierend: Maßstab 1:6 bei 100mm, 1:3 bei 200mm)

 

Das Objektiv hat die Jahrzehnte gut überdauert, ich musste nach dem Erwerb lediglich am hinteren Tubus die kleinen Schrauben etwas festziehen, die sich gelockert hatten.

Die Linsen sind kratzerfrei und ohne Trübung, auch die Blende ist komplett ölfrei und reagiert flink.

 

Mein vorliegendes Exemplar hat den Canon FD-Anschluss, es gab es aber mit allen Anschlüssen der führenden Markenhersteller.

 

Und so sieht das gute Stück aus: 

 

 

Das Objektiv ist innenzoomend, es verändert also seine Länge bei Brennweitenänderung nicht:

 

 

Kameras für diesen Test waren die Sony Alpha 7RIII (Kleinbild, 42 MP)  und 7III (Kleinbild, 24 MP).

Zusammen mit dem Adapter ergibt sich eine große und schwere Objektiv-Kamera-Kombination.

Vor allem die Länge des Objektives sorgt für eine gewisse Frontlastigkeit.

 

Bildschärfe

Wie in den meisten meiner Tests beginne ich direkt mit dem für viele wichtigsten Kriterium :

Der Bildschärfe.

 

Hierzu habe ich ein Testmotiv gewählt, bei dem sowohl der gewählte Fokuspunkt im Bildzentrum (das Haus in der vorderen Reihe links der nach oben führenden Straße) als auch die rechte obere Bildecke in einer Fokusebene liegen.

 

Ich habe jeweils eine Blendenreihe bei den 3 Hauptbrennweiten des Zooms angefertigt,

also bei 100mm, 135mm und 200mm.

 

100mm

 

Im Gesamtbild bei 100mm sieht man bei f4 eine ausgeprägte Vignette.

Diese ist bei f5.6 schon sehr deutlich gemildert und bei f8 verschwunden.

 

Zur genauen Beurteilung der Schärfe habe ich aus dem Bildzentrum vom Fokuspunkt (der Markise) 100%-Vergrößerungen für euch angefertigt:

 

 

Die Auflösung ist bereits bei Offenblende f4 gut. Die Optik schafft es noch nicht ganz, die Kontrastkanten zu trennen, und so zeigen sich an diesen leichte chromatische Aberrationen und es liegt noch ein leichter Schleier (sphärische Aberration) über dem Bild.

Ab f5.6 sind Schärfe und  Schärfe und Kontrast in der Bildmitte sehr gut,

bei f11 sogar ausgezeichnet.

 

Auch aus der Bildecke habe ich 100%-Vergrößerungen erstellt:

 

 

Bei allen Blendenstufen sieht man laterale chromatische Aberrationen an den Kontrastkanten.

 

Bei f4 ist die Bildschärfe ausreichend. Die äußere Ecke ist noch schwach, und die Vignette dunkelt noch sichtbar ab.

Bei f5.6 wird die Ecke deutlich heller und die Kontraste verbessern sich, die Schärfe nur ein wenig.

Bei f8 gibt es einen weiteren Schritt, wir sind auf ordentlichem Schärfeniveau angekommen.

Bei f11 ist die Ecke wirklich gut, erstaunlich für ein 1970er-Jahre Zoom. 

 

135mm

 

Auch bei 135mm ist die Vignette bei f4 deutlich, bei f5.6 fast verschwunden und ab f8 nicht mehr sichtbar.

 

Es folgen die 100%-Vergrößerungen aus der Bildmitte:

 

 

Grundsätzlich gilt für 135mm die gleiche Bewertung wie bei 100mm:

Die Auflösung ist auch bereits bei Offenblende f4 gut. Auch hier gibt es leichte chromatische Aberrationen und es liegt noch ein dezenter Schleier (sphärische Aberration) über dem Bild.

Ab f5.6 sind Schärfe und  Schärfe und Kontrast in der Bildmitte sehr gut,

bei f11 sogar ausgezeichnet.

 

In der Bildecke sieht es bei 135mm folgendermaßen aus:

 

 

Die Bildecken bei 135mm sind die Schwachstelle des Objektives.

 

Auch hier gibt es die lateralen chromatischen Aberrationen bei allen Blendenstufen.

 

Bei f4 ist die Ecke noch schwach, erst bei f5.6 haben wir eine ausreichende Schärfe erreicht.

Bei f8 gibt es einen deutlichen Schritt, aber erst bei f11 ist die Schärfe in der Ecke ordentlich.

 

200mm

 

Auch bei 200mm gibt es bei f4 eine deutliche Vignette.

Diese verbessert sich aber bei f5.6 nur ein wenig - auch bei f8 gibt es noch einmal eine deutliche Verbesserung.

 

Seht euch auch hier die 100%-Vergrößerungen aus dem Zentrum an:

 

 

Bei f4 schon sehr gut, sind sowohl die Schärfe als auch die Kontraste ab f5.6 ausgezeichnet.

 

Auch die 100%-Vergrößerungen aus der Bildecke zeigen interessantes:

 

 

Bei 200mm macht das Objektiv eine deutlich bessere Figur als bei 135mm.

Neben den auch hier sichtbaren lateralen chromatischen Aberrationen,

starten wir bei f4 schon mit ausreichender Schärfe. Die Ecke ist noch deutlich abgedunkelt.

Bei f5.6 verändert sich eigentlich nur die Helligkeit.

Bei f8 ist die Ecke bereits sehr ordentlich, vor allem die Kontraste verbessern sich deutlich.

Bei f11 ist die Schärfe in der Bildecke gut bis sehr gut.

 

Das Vivitar erbringt im Zentrum ab Offenblende eine gute Schärfeleistung.

Ab f5.6 ist sie bei allen Brennweiten sehr gut und bei f11 ausgezeichnet.

In den Bildecken sieht das erwartungsgemäß etwas anders aus, aber bei 100 und 200mm werden auch hier abgeblendet wirklich gute Ergebnisse erreicht.

Schwachpunkt ist die mittlere Brennweite von 135mm, hier wird die Bildecke auch abgeblendet nur ordentlich.

Dies ist eine für ein solch altes Zoomobjektiv gute und respektable Leistung, nicht nur im Zeitkontext. Eine durchaus positive Überraschung, das hatte ich so nicht erwartet.

 

Hintergrundrendering

Dies ist eine für mich wirklich wichtige Testdisziplin, wenn auch naturgemäß immer etwas subjektiv geprägt in der Bewertung. Aber was nützt das schärfste Objektiv, wenn die unscharfen Bereiche hässlich dargestellt werden.

Bei einem Zoom-Objektiv ist die Betrachtung etwas komplexer als sonst - 

am bereits bekannten Durchgang habe ich für die 3 Hauptbrennweiten 100, 135 und 200mm jeweils eine Blendenreihe erstellt, die die Entwicklung der Hintergründe beim Abblenden zeigt (jeweils f4, f5.6 und f8):

 

100mm

135mm

200mm

 

Ich finde das Hintergrundrendering bei allen Brennweiten und Blendenstufen sehr schön weich, es gibt kein störendes Outlining. Auch der Übergang der Schärfe in die Unschärfe ist sehr schön fließend. 

 

Auch mein zweites wiederkehrendes Testmotiv habe ich bei 100, 135 und 200mm bei f4 für euch fotografiert:

 

 

Das Hintergrundrendering ist wirklich bei allen Brennweiten sehr schön samtig. Natürlich werden bei 200mm z.B. die Bäume im Hintergrund noch deutlich weicher gezeichnet, aber auch bei 100mm ist das wirklich klasse. Auch zu den Bildecken hin wird die Zeichnung nicht unruhiger.

 

Blätter vor Aststrukturen stellen eigentlich immer eine Herausforderung für Objektive dar:

 

 

Hier aber meistert das Vivitar diese Herausforderung. 

Es gibt bei keiner Brennweite sichtbares Outlining an den Ästen im Hintergrund oder andere störende Strukturen. 

 

Und auf die "feine Art" etwas blubbern kann es auch:

 

 

Keine sichtbaren Begrenzungslinien um die Highlights im Hintergrund, und auch die Tendenz zu Catseyes ist nicht stark.

 

Und hier ein Extremtest, was Lichtpunkte im Hintergrund angeht:

 

 

Kein Seifenblasenbokeh - die Highlightscheibchen bleiben unbegrenzt.

Bei 200mm gibt es sichtbare Catseyes, 100 und 135mm bleiben hier unauffälliger.

 

Und auch im Nahbereich mit extremen Kontrasten ist das Objektiv einfach nicht aus der Ruhe zu bringen:

 

 

Was soll man dazu groß sagen? 

 

Das Hintergrundrendering ist die große Stärke des Objektives.

Immer weich, mit schönen Schärfe-Unschärfe-Übergängen.

Kein störendes Outlining und die Highlightscheibchen sind unbegrenzt.

Ein sehr feines Bokeh-Rendering.

 

Winter-Wonderland Part 1

In diesem Winter gab es bei uns endlich mal wieder Schnee satt, wenn auch nur für kurze Zeit.

 

Das Vivitar konnte bei diesen Bedingungen seine Vielseitigkeit beweisen - 

alle Bilder sind bei Offenblende f4 entstanden!

 

 

Ein sehr schönes Objektiv für solche Detailaufnahmen.

Gute Kontraste, gute Farben, sehr gute Schärfe - was will man mehr?

(Hier kommt ein kleiner Spoiler zum Thema Farbfehler...

denn in diesem Bereich findet man durchaus was zum meckern...)

 

Verzeichnung

Beim Thema Verzeichnung schneiden Zoom-Objektive meistens deutlich schwächer ab als entsprechende Festbrennweiten. Besonders gilt dies für ältere Zooms wie auch das hier vorgestellte Vivitar 100-200mm f4.

Überraschenderweise zeigt dieses aber hier eine durchaus beachtliche Leistung:

 

100mm

 

Bei 100mm ist das Objektiv quasi verzeichnungsfrei.

 

135mm

 

Bei 135mm wird eine leichte kissenförmige Verzeichnung sichtbar.

Da diese uniform und nur schwach ausgeprägt ist, kann sie ohne Probleme in der Bildbearbeitung entfernt werden, falls sie überhaupt auffällt.

 

200mm

 

Und auch bei 200mm hält sich die Verzeichnung absolut im Rahmen.

Sichtbar kissenförmig, aber auch hier uniform ohne Schnurrbart.

 

Das Vivitar 100-200mm f4 schlägt sich im Kapitel Verzeichnung wirklich sehr ordentlich.

Bei 100mm verzeichnungsfrei, und mit zunehmender Brennweite kissenförmiger.

Aber immer uniform und leicht korrigierbar.

 

Ein sonniger Wintermorgen

Nachdem der schöne Schnee wieder geschmolzen war,

ließ sich auch die Sonne wieder blicken.

An einem bitterkalten, aber wunderschön sonnigen Wintermorgen musste das Vivitar auch in harten Kontrastsituationen zeigen, was in ihm steckt:

 

 

Das angenehme an solch einem Objektiv ist ja die Brennweitenwahl, die einem mehr kreative Möglichkeiten bietet als eine Festbrennweite.

So kann man auch vom gleichen Standpunkt aus ganz andere Bildwirkungen erzielen (100 und ca. 180mm):

 

 

Das Pferd auf der Weide in diesem diffusen Gegenlicht hatte es mir als Motiv wirklich angetan.

Und das Vivitar schlug sich in dieser Gegenlichtsituation wirklich sehr ordentlich.

Etwas Kontrastverlust, aber alles im Rahmen solange die Sonne nicht direkt im Bild erschien.

Nur bei 100mm, wo sie im direkten Sichtfeld war, gab es deutliche Flares und stärkeren Kontrastverlust.

 

Verhalten im Gegenlicht

Und damit sind wir beim Thema Gegenlichtverhalten schon "mittendrin" - ein Bereich,

in dem man jedes Objektiv schlecht aussehen lassen kann, wenn man möchte.

 

Ohne Gegenlichtblende und bei Offenblende f4 fängt man sich bei Sonne direkt außerhalb des Sichtfeldes gerne leichte Flares und leichten Kontrastverlust ein:

 

 

Wenn die Sonne dann im Sichtfeld steht, werden sowohl Flares als auch Kontrastverlust stärker:

 

 

Abgeblendet (hier f5.6) werden die Flare-Blobs dann deutlicher und konturierter,

immer in der Diagonale von der Lichtquelle weg.

 

 

Die nun folgende Brennweiten-Reihe (mit extra langer Streulichtblende) zeigt,

dass es nur bei direktem Auftreffen der Lichtstrahlen (bei 200mm habe ich weit genug "nach oben" gezielt, um den Zaun noch im Hintergrund zu haben) Probleme gegen die Sonne gibt.

 

 

Und hier eine "Demonstration":

Bild 1 mit der Sonne rechts im Bild ist für solch eine Gegenlichtsituation absolut im Rahmen (eigentlich sogar wirklich gut!), bei Bild 2 habe ich dann direkt in die Sonne geschwenkt, das ist dann des Guten zuviel und das Bild wird "unbrauchbar":

 

 

Das Vivitar 100-200mm f4 zeigt im Gegenlicht eine ordentliche Leistung.

Natürlich lege ich hier etwas andere Maßstäbe an als bei einer Festbrennweite mit ihren wenigen Glaselementen, denn hier sind die Zoom-Objektive natürlich systembedingt im Nachteil.

Unabdingbar beim Vivitar ist eine extra lange Gegenlichtblende, ich hatte eine 58mm-Tele-Blende und darin eine 62mm-Tele-Gegenlichtblende eingeschraubt (also insgesamt ca. 8-9cm) im Einsatz.

 

Portraits

 

Als ich nach den ersten Testbildern mit dem Objektiv die gute Schärfe und das tolle Bokeh  entdeckt hatte, war klar, dass ich mit dem Vivitar auch Personenaufnahmen machen wollte.

Und es hat mich in diesem Bereich absolut nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil.

Bei f4 sind bei einem Portrait wenigstens beide Augen scharf - und das cremige Hintergrundverhalten des Objektives tut sein übriges.

 

Hier eine kleine Serie bei available light, also hauptsächlich der Bildschirmbeleuchtung:

 

 

Und ein absolutes Highlight sind Gegenlicht-Portraits mit dem Vivitar.

Denn es kann "schöne" Flares.

Bei manchen Objektiven sind Flares nur ein Störfaktor - hier sind sie, wie ich finde, durchaus bereichernd!

 

 

Die Schärfe und die Cremigkeit lassen für mich da wenig Wünsche offen,

und auch die Freistellung ist absolut ausreichend.

 

  

Farbfehler / Chromatische Aberrationen

 

So, wo viel Licht ist, ist natürlich auch Schatten - bzw. hier Farbsäume...

 

Chromatische Aberrationen sind bei allen Brennweiten ein Thema bei diesem Objektiv.

Sowohl die lateralen chromatischen Aberrationen (siehe die Bilder bei der Bildschärfe, vor allem die Vergrößerungen aus den Ecken), als auch die longitudinalen chromatischen Aberrationen.

 

Hier mein gewohntes Testbild an den Chromösen für die 3 Hauptbrennweiten:

 

 

Und daraus jeweils die Vergrößerungen:

 

 

Man sieht deutlich die magenta-/lilafarbenen Ränder an der Öse vor der Schärfeebene, und die grünen Ränder an der Öse hinter der Schärfeebene.

 

Die folgenden 3 Bilder stellen einen Härtetest dar: Schnee voll gegen die Sonne.

Scharfgestellt beim ersten Bild auf die Zweige im Nahbereich, beim 2. Bild auf den Zweig links unten im Bild auf mittlere Entfernung und beim dritten Bild auf dem Baumstamm rechts im Bild:

 

 

Auf alle Entfernungen sieht man deutlich die Farbfehler, magenta/lila vor und grün hinter der Schärfeebene.

 

Wirklich störend ist das selten, selbst beim folgenden Eis-Bild im Gegenlicht muss man schon einzoomen, um die Aberrationen zu sehen:

 

 

Und bei diesem Bild mit Schnee im Gegenlicht sind wirklich nur bei ganz genauem Hinsehen in den Unschärfebereichen Spuren von Bokeh-Fringing:

 

 

Die Farbfehler sind der Schwachpunkt des Objektives.

Bei den Schneebildern im Gegegnlicht stechen sie sofort ins Auge,

und allgemein sind sie in kontrastreichen Situationen präsent.

 

Trotzdem sind sie in den meisten Situationen nicht störend (bei der "Winter-Wonderland Part 1"-Serie bei bedecktem Himmel fallen sie so gut wie gar nicht auf).

 

Für auf Farbfehler sehr empfindliche Fotografen also leider keine Empfehlung.

 

Winter Wonderland Part 2

Dass alle aufgedeckten Probleme wie Farbfehler und Gegenlichtverhalten in der fotografischen Praxis meist eine untergeordnete Rolle spielen, soll dann noch die zweite Winter-Wonderland-Serie an einem tollen Schnee-Sonnentag zeigen. Hier konnte sich das Vivitar noch einmal hervorragend bewähren.

 

Mein Fazit

Manchmal bietet die Objektivwelt wirklich Überraschungen.

Als mir das Objektiv zum Kauf angeboten wurde, dachte ich mir folgendes:

"Mit 2-fach Zooms mit durchgehender Blende hast du bis jetzt eigentlich immer gute Erfahrungen gemacht - und hier hast du die tollen 90cm Nahgrenze. Für den Preis musst du das mal probieren"

Und ich wurde nicht enttäuscht.

 

Das Vivitar 100-200mm f4 Close Focusing Zoom ist ein ab Offenblende im Zentrum scharfes Objektiv. Abgeblendet werden bei 100 und 200mm auch die äußersten Ecken gut scharf, leider fällt 135mm dagegen etwas ab.

Es bietet gute Kontraste und Farben.

Für ein Zoom-Objektiv ist die Verzeichnung erstaunlich gering und sehr gutmütig, perfekt auskorrigierbar.

Im Gegenlicht schlägt sich das Objektiv recht wacker, wenn auch bei weitem nicht perfekt.

Größtes Problem ist die mäßige Korrektur auf Farbfehler - hier bedarf es oft einer gewissen Nacharbeit.

Der riesige Pluspunkt des Vivitar ist das sehr schöne Bildrendering. Bei allen Brennweiten und auf alle Distanzen sind die Bildhintergründe immer schön weich und cremig - und dies ist bei weitem keine Selbstverständlichkeit für ein Zoom-Objektiv. Auch Outlining oder "Seifenblasen" sind kein Thema.

Und die tolle Flexibilität aufgrund der sehr guten Naheinstellgrenze trägt ihren Teil zu meinem positiven Fazit bei.

Ein unbekanntes und "unterschätztes" Zoom-Objektiv, oft zu den berühmten Preisen von "2 Kisten Bier" zu bekommen. Wenn ihr eines findet, greift zu - man kann ganz viel Spaß mit diesem Objektiv haben.

 

Ich hatte ihn jedenfalls beim Zusammenstellen der Fotos für diesen Test - unter der abschließenden Bildergalerie dürft ihr mir eure Gedanken und Meinungen zu Vorstellung und Objektiv gerne dalassen!

 

Diese Tests von Objektiven mit vergleichbarer Brennweite könnten auch interessant sein:

 

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- Carl Zeiss Super-Dynarex 200mm f4

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Kowa SER 135mm f4

- Olympus OM-Zuiko 100-200mm f5

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- Porst Tele X-M 200mm f3.5 

- Schacht/Ulm Tele-Travelon 200mm f4

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- Tokyo Kogaku RE Auto-Topcor 100mm f2.8

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Kommentare: 2
  • #1

    rudolfo4 (Montag, 13 Februar 2023 19:40)

    Hallo Niko,
    wieder einmal ein sehr ausführlicher und aussagekräftiger Testbericht von Dir!
    Habe Dich direkt - wie schon bei vielen vielen Berichten von Dir - in der Olypedia verlinkt.
    Danke + LG!

  • #2

    Nikolaus Burgard (Autor) (Dienstag, 14 Februar 2023 08:20)

    Vielen Dank für deine Rückmeldung und Danke für die Verlinkung in der Olypedia!